"Ich dachte mir, dass ich dich hier finde."
Ich erschrak, ich wusste, wer hinter mir stand. Ich kannte diese Stimme, aber ich drehte mich nicht um. Ich stand weiterhin am Ende des Daches und blickte auf die Stadt.
"Ich hab lange gebraucht, um zu begreifen, dass ich dich nicht finden muss. Du warst die ganze Zeit schon da. Und ich wusste es auch die ganze Zeit über."
Ich rührte mich keinen Zentimeter.
"Was hat dich dann solange aufgehalten?"
"Du. Und ich. Du musstest erst zu dir selbst finden, wissen was du möchtest, was du für dich möchtest. Und ich musste das auch."
"Und? Hast du es gefunden?"
Ich blieb ganz ruhig, obwohl mir mein Herz in der Brust beinahe zersprang.
"Ich denke schon. Immerhin bin ich hier."
"Und was jetzt?"
"Du drehst dich um und wir gehen heiße Schokolade trinken."
Ich schloss die Augen. Bekam kaum noch Luft.
"Maya?"
Ich drehte mich um, sah ihn an. Danny reichte mir seine Hand.
Es war der perfekte Moment. Mein perfekter Moment. Ich würde seine Hand nehmen und wir würden gemeinsam in unser Leben gehen.
Ich trat einen Schritt auf ihn zu.
Die Steine unter meinen Füßen gaben nach und ich rutschte weg. Dannys Gesicht verzog sich mit einem Mal und er schrie mir irgendwas entgegen. Ich konnte ihn nicht hören. Es kam mir vor, als würde alles ganz langsam geschehen und um mich herum wurde es ganz still.
Ich wusste, was passieren würde und ich hatte komischerweise gar keine Angst. Es war alles wahr geworden. Ich hatte alle auf meinem Weg überholt und war nun schon im Ziel angekommen. Weiter sollte es für mich nicht gehen. Hier und jetzt sollte Schluss sein. Ich hatte alles gefunden, wonach ich suchte. Ich war glücklich, trotz dass es jetzt schon zu Ende sein würde, war ich glücklich. Eine Schneeflocke landete auf meinem ausgestreckten Arm. Auch sie hatte alle anderen hinter sich gelassen und war bereit, mit mir zusammen ins Ziel zu gehen. Sie schmolz gar nicht, sie wartete geduldig auf mich.
Ich blickte Danny in die Augen und sah, dass er versuchte meine Hand zu greifen, welche ich ihm immer noch entgegenhielt.
Meine Eltern tauchten plötzlich vor meinen Augen auf. Hatte ich sie doch noch stolz gemacht? Konnte ich ihnen ihre Maya zurückgeben, so wie sie es immer wollten? Ich glaube, dass auch sie in diesem Moment glücklich waren, weil ich es war.
Ich dachte an die Mutter, welche Im Krankenhaus ihrem Kind über den Kopf strich. Daran, dass dieses Kind vielleicht nun meinen Weg gehen wird. Und es würde von Anfang bis Ende nicht davon abkommen. …
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