… umgab die jedoch weithin nur die von der Sonne verblichene gelblich goldene Wüste mit ihren wenigen rötlichen oder grauen Felsformationen und ihrer trockenen Hitze. Mit neuem Mut schritt sie auf die im wahrsten Sinne des Wortes „Häuser der Ewigkeit“ zu und begann mit ihrer Suche nach einem geeigneten Versteck. Die meisten der Gebäude waren schon vor langer Zeit geplündert worden und viele der Eingänge lagen auch schon unter dem ewig wehenden Sand begraben. Endlich fand Nefer, was sie gesucht hatte: Ein halb im Wüstensand versunkenes Gebäude, von dem nur ein winziger Teil des Eingangs noch frei lag. Sie stellte ihren Krug neben sich in den Sand und begann bäuchlings, wie eine Schlange, durch die winzige Öffnung zu kriechen. Als sie das Innere des Hauses erreicht hatte, langte sie hinaus und zog den Krug zu sich herein. Der schmale Streifen Licht, der hereindrang, erhellte nur spärlich den Raum. Das Gebäude war größer als Nefer gedacht hatte, da es nach unten hin in den steinigen, vom Sand nur überdeckten Boden geschlagen war. Nefer sah sich ängstlich um aber es gab nichts, wovor sie Angst hätte haben müssen. Die Wände waren mit verblichenen Malereien verziert, deren Einzelheiten sie aber im Dämmerlicht nicht erkennen konnte und wenig beachtete. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen und erreichte einen Durchgang zu einem weiteren Raum. Nefer blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen, denn dahinter befand sich die Kammer mit den Sarkophagen und die wollte sie nicht betreten. Nur ein winziger Strahl verblassenden Lichtes erreichte noch die Ruhestätte der Toten und machte sie noch unheimlicher. Sie wich zurück und wandte sich dem schmalen Durchlaß nach draußen zu. Sie schob mit den Händen Sand hinein, bis nur ein winziges Guckloch übrigblieb, dann setzte sie sich auf den sandigen Boden und wartete.
*
Tutu kehrte kurz vor Sonnenuntergang zur Pension zurück. Er hastete die Treppe zu seinem Zimmer empor und konnte es kaum erwarten, seine Gefangene wiederzusehen. Er hatte sich die ganze Zeit kaum auf seine Verhandlungen mit den jeweiligen Kapitänen konzentrieren können, weil ihm ständig Bilder von Nefers prachtvollem Körper durch den Sinn gegeistert waren. Endlich war er mit dem Kapitän eines großen Fracht- und Passagierschiffes einig geworden, welches am nächsten Morgen auflaufen sollte und er hatte mit ein paarDheben mehr sogar eine Kabine für sich und Nefer …
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