Vater war in den Jahren vor seinem Schritt nach Bayern erster Vorsitzender des Tennisclubs und somit auch der Vergnügungsoffizier. Es gab häufig Feste, Turniere oder Jahrestage zu feiern. Ich habe ihn immer fröhlich, jovial und kameradschaftlich erlebt. Er nahm vieles gelassen und verströmte Vertrauen, Heiterkeit und Zuversicht. Was ich jetzt sehe macht mir Sorge. Vielleicht gefällt ihm die neue Firma gar nicht und die Kollegen sind auch nicht nach seinem Geschmack? Vielleicht bereut er seinen Entschluss? Sein Pflichtgefühl seinem Vertrag und dem neuen Arbeitgeber gegenüber lässt ihn schweigen. Ich glaube wir alle hier am Niederrhein würden es ihm verzeihen wenn er seine Entscheidung revidierte. Doch es passiert nichts. Wir packen weiter.
Nun steht der Möbelwagen vor der Tür. Zum letzten Mal schließt der Fahrer die Wagenklappe, setzt sich hinter das Steuer und fährt los. Meine Schwester und Vater mit einem Auto gleich hinterher. Sie wollen heute noch bis Bayern kommen. Ich soll, als Vaters Vertretung, mit Mutter fahren und sie stellvertretend beschützen. Es ist heiß. Ich schiebe das Verdeck unseres Käfers nach hinten und winke den Nachbarn, die schüchtern und erwartungsvoll vor ihren Häusern stehen und zurückwinken. Fünfzig Meter weiter, nach der ersten Kurve, beginnt Bayern.
Es ist ein Abenteuer. Mutter und ich schleichen gen Süden über die Autobahn. Der alte Käfer hat Mühe mit den Lastern mitzuhalten. Bergauf werden wir gnadenlos von ihnen überholt, abwärts nutzen wir unsere Chance und versuchen unseren Platz weiter vorne zwischen den Lastern zurückzuerobern. Die Lastwagenfahrer winken uns lachend bei jedem Überholmanöver zu. Die Sonne knallt durch das geöffnete Verdeck und verbrennt meine Schultern. …
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