Schwangere haben Recht auf Bildung.
Lieber ohne Direx als ohne Schwangere.
Kinder sind die Welt von morgen.
Mit geballten Fäusten drängen wir ins Treppenhaus, poltern die Treppe zum Sekretariat hinauf, Monika wie ein Schild vor uns her schiebend, und postieren uns im Gang vor dem Lehrerzimmer. Unsere Sprechchöre zerreißen die furchtbare Stille die diesen dunklen Gang beherrscht. Monikas Tränen versiegen und ihr Gesicht bekommt einen trotzigen Ausdruck.
Kaum beginnen wir mit unserem Geschrei reißt die Direktorin ihre Türe auf und baut sich vor uns auf. Empört stemmt sie ihre Hände in die Hüften und fordert uns auf sofort ins Klassenzimmer zurück zu gehen. Unser Lehrer hastet nun nach vorne und versucht den peinlichen Fragen nach seinem Durchsetzungsvermögen zuvor zu kommen. Mit großen Gesten stellt er seine aussichtslose Position dar und, wir glauben ihn falsch zu verstehen weil es schier unvorstellbar schien, rät er der Direktorin, zwei Vertreter unserer Klasse zusammen mit Monika zu einem Gespräch zu bitten. Tatsächlich lässt sie sich darauf ein. Der Gesprächstermin wird auf die Zeit nach dem heutigen Unterricht festgelegt.
Triumphierend treten wir den Rückzug an. Wir haben gewonnen, rufen wir, doch unser Lehrer, vorhin noch ganz uneinsichtig, mahnt uns zur Ruhe. Er sei ohne weiteres einverstanden Monika bis zur Geburt des Kindes zu unterrichten und er denke, dass er jetzt auch für einige seiner Kollegen sprechen könne, aber ein Gespräch sei noch kein sicherer Sieg.
Ganz aufgeregt treffen wir uns am nächsten Morgen und tatsächlich, eine strahlende Monika sitzt in unserer Mitte. Sie darf bleiben und wenn das Kind da ist und sie sich in der Lage fühlt darf sie weiter in diese Schule gehen und ihr Abitur machen.
Wir bestürmen sie nun mit Fragen nach ihrem Befinden und den Vorbereitungen, die sie sicher für das Kind treffen …
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