Ganz aufgeregt treffen wir uns am nächsten Morgen und tatsächlich, eine strahlende Monika sitzt in unserer Mitte. Sie darf bleiben und wenn das Kind da ist und sie sich in der Lage fühlt darf sie weiter in diese Schule gehen und ihr Abitur machen.
Wir bestürmen sie nun mit Fragen nach ihrem Befinden und den Vorbereitungen, die sie sicher für das Kind treffen müsse. Ich habe sie vorher nie so mitteilsam erlebt. Sie erzählt ganz neue Dinge von Besuchen beim Gynäkologen, ich kenne nur den Kinderarzt und den Zahnarzt, von dem wachsenden Bauch, dem Geburtsvorbereitungskurs und der häuslichen Situation. Sie möchte mit ihrem Freund zusammenziehen, aber die Eltern haben sich noch nicht entschieden. Dann hechelt sie uns noch was vor, so wie sie es für die Geburt lernt, nennt ihre Entbindungsklinik und das voraussichtliche Geburtsdatum. Meine Neugier an diesen Dingen ist bedient. Ich verziehe mich auf meinen Stuhl. Die anderen folgen bald nach und der Schulalltag beginnt, doch diese Geschichten beflügeln meine Fantasie.
Abends im Bett versuche ich mir diese Vorgänge vorzustellen. Nein, komme ich zu dem Ergebnis, das ist nichts für mich. Klar möchte ich Kinder, aber nicht so früh. Wenn ich mir den Geburtsvorgang vorstelle dann entscheide ich mich dafür diesem Thema noch sehr lange aus dem Weg zu gehen.
Jeden Morgen vor dem Unterricht treffen sich hunderte Schüler am zentralen Busbahnhof. Aus allen Richtungen rollen Busse und Straßenbahnen heran. In der Mitte entsteht dadurch ein Platz auf dem ein runder Verkaufskiosk steht. Die Schüler stehen in Gruppen dicht gedrängt zusammen. Zwei Mädchen aus meiner Klasse die mit demselben Bus wie ich fahren haben mich dorthin mitgenommen. Zu unserer Gruppe gehören auch ein paar Jungs die ein nahe gelegenes Bubengymnasium besuchen. Die sind recht lustig, doch Ihr liebster Zeitvertreib besteht darin, mir das Bayerische nahe zu bringen.
"Sag mal Oachkatzlschwoaf", ist äußerst beliebt weil bekannt ist, dass kein Preuße diese seltsamen Vokalverbindungen akzentfrei hin bekommt. Ich winde mich wie ein Wurm um mich nicht der Lächerlichkeit preis zu geben. Wie ist das peinlich wenn man die Vokale im Mund dreht und wendet und das Ergebnis einfach lachhaft ist. Meine Freunde haben ihren hellen Spaß an mir und suchen nach neuen Sprachhürden für Preißn. Besonders hässlich klingt das "Griaß Di" in meinen Ohren. Das i stoßen sie ganz spitz hervor. Es kommt wie ein Speer auf mich zu, rammt sich in meinen Bauch und verursacht Magenschmerzen. …
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