Abends im Bett versuche ich mir diese Vorgänge vorzustellen. Nein, komme ich zu dem Ergebnis, das ist nichts für mich. Klar möchte ich Kinder, aber nicht so früh. Wenn ich mir den Geburtsvorgang vorstelle dann entscheide ich mich dafür diesem Thema noch sehr lange aus dem Weg zu gehen.
Jeden Morgen vor dem Unterricht treffen sich hunderte Schüler am zentralen Busbahnhof. Aus allen Richtungen rollen Busse und Straßenbahnen heran. In der Mitte entsteht dadurch ein Platz auf dem ein runder Verkaufskiosk steht. Die Schüler stehen in Gruppen dicht gedrängt zusammen. Zwei Mädchen aus meiner Klasse die mit demselben Bus wie ich fahren haben mich dorthin mitgenommen. Zu unserer Gruppe gehören auch ein paar Jungs die ein nahe gelegenes Bubengymnasium besuchen. Die sind recht lustig, doch Ihr liebster Zeitvertreib besteht darin, mir das Bayerische nahe zu bringen.
"Sag mal Oachkatzlschwoaf", ist äußerst beliebt weil bekannt ist, dass kein Preuße diese seltsamen Vokalverbindungen akzentfrei hin bekommt. Ich winde mich wie ein Wurm um mich nicht der Lächerlichkeit preis zu geben. Wie ist das peinlich wenn man die Vokale im Mund dreht und wendet und das Ergebnis einfach lachhaft ist. Meine Freunde haben ihren hellen Spaß an mir und suchen nach neuen Sprachhürden für Preißn. Besonders hässlich klingt das "Griaß Di" in meinen Ohren. Das i stoßen sie ganz spitz hervor. Es kommt wie ein Speer auf mich zu, rammt sich in meinen Bauch und verursacht Magenschmerzen.
Erleichtert gehe ich, wenn es Zeit ist, Richtung Schule. Die vielen Schüler verstreuen sich in wenigen Minuten. Dann bleibt der Platz mit seinem Kiosk leer, kahl und grau zurück. Straßenbahnen biegen kreischend um die Ecken und spucken an der Haltestelle hastige Menschen aus die durch leere Straßenfluchten …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
188 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!