Am Morgen wurde ich als erste wach und lauschte, aber außer den sich im Wind wiegenden knarzenden Baumwipfeln und ein paar Vogelschreien war nichts zu hören.
Vater fuhr nach dem Frühstück zu seiner Besprechung nach Maribor. Mutter, meine Schwester und ich blieben zurück und waren unschlüssig was wir mit den Stunden bis zum Mittagessen, wo wir alle zusammen essen gehen würden, machen sollten. In dieser fremden Umgebung fühlten wir uns schüchtern und gehemmt, sogar der Garten machte uns keine Freude. Die dichten Tannen ängstigten uns sodass keine Spielfreude aufkam.
Mittags ging es mit dem Auto auf einer breiten Sandstraße die mitten durch den finsteren Wald bergauf führte zu einem Restaurant neben einem Schilift. Wir parkten auf dem großen Sandplatz davor und ich staunte über die Abgelegenheit. Ob sich hier jemand her verirrte um Schi zu laufen?
Der Koch stand eilfertig und Hände reibend in der Tür. Unter dem Arm klemmten die dünnen Speisekarten. Offensichtlich war Vaters Geschäftsfreund kein Unbekannter. Wir nahmen in dem kargen Raum an einem langen Resopaltisch Platz und bekamen den Inhalt der Speisekarte übersetzt. Nach langem Hin und Her entschied ich mich für eine Tomatensuppe. Beim ersten vorsichtigen Umrühren trieben plötzlich Hühnerteile an die Oberfläche. Keine kleinen Fleischstücke sondern vollständige Krallen an denen oben dran noch die picklige, gerupfte weiße Haut hing.
Bei diesem Anblick verschlug es mir den Appetit und das Essen war für mich beendet.
Auf der Weiterfahrt in unseren Urlaubsort auf der Insel Hvar besuchten wir die Plitvitzer Seen bevor wir in den Orient, Sarajevo, eintauchten.
Vater manövrierte das Auto durch den Tumult der Innenstadt von Sarajevo auf der Suche nach unserem Hotel. Inzwischen war es Abend geworden. Die Eltern ließen uns in einem orientalischen Palast zurück und verschwanden. Natürlich war es kein Palast, aber es sah für mich so aus. Das Zimmer schien in einem großen, runden Turm zu liegen und hatte fast rundherum große Fenster. Die Betten waren übersät mit Kissen in dunklen, satten Farben. Goldfarbene Quasten quollen über den Bettrand. Bunte Orientteppiche dämpften die Schritte und die Lampen in den mit Lochmustern verzierten Messinggehäusen warfen Schattenmuster auf die Wände. Dazu drang durch die wegen der Hitze weit geöffneten Fenster der Lärm der Gassen vor dem Hotel. …
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