In der Quarta hatten wir eine Aufführung vom "Struwwelpeter", mit großem Chor, Orchester und Theater. Dafür brauchten wir Kostüme. Zu der Zeit hatten wir einen jungen Lehrer, der sich um die Kulissen kümmerte und den wir alle ganz toll fanden weil er in unseren Augen sehr attraktiv war. Er fuhr mit mir und einer Freundin nach der Schule ins Theater in den Fundus. Gemeinsam wühlten wir uns durch die Kostüme und suchten passende Stücke aus. Ich war vorher noch nie hinter den Kulissen in einem Theater gewesen und fand es irre aufregend. Erst stolperten wir über Kabel und Seile, dann ging es um viele Ecken herum bis es ziemlich duster wurde. Da hingen die vielen Kostüme auf langen Stangen Reihe an Reihe nebeneinander. Wir zwängten uns hindurch und eine Dame half uns beim Aussuchen. Manches wurde mir kurz angehalten ob die Maße stimmen könnten. Ich war begeistert von so viel Spitze und Rüschen. Der Ausflug war ein Highlight, aber besonders aufregend fand ich, dass wir mit seinem Auto dort hinfuhren. Ich kam mir richtig erwachsen vor wie wir vor dem Theater parkten und nicht aus dem Bus sondern aus dem Auto eines jungen Mannes stiegen.
Eine breite Holztreppe führt aus dem Eingangsbereich der Villa unserer Freunde ins Obergeschoss in einen Flur so breit wie die ganze Wohnung meiner Freundin Betti. Die lebt mit Bruder und Eltern in drei Zimmern mit Küche im Obergeschoss eines Siedlerhäuschens. Von diesem großen Flur gehen die vielen Schlafzimmer ab. Gleich hinter der ersten Tür rechts wohnt Fred. Er hat ein Mofa, für mich der Inbegriff von Freiheit. Auf dem rauscht er durch die Gegend und natürlich auch zum Tennisplatz. Seine langen blonden Haare flattern im Wind und die weißen Tennisshorts um seine mageren Beine. Sein Körper wippt beim Gehen nach vorne und lässt seine Locken für einen kurzen Moment das Gesicht verdecken und auch sonst steht er nie gerade sondern immer leicht nach vorne gebeugt. Seine Spielfreude hält sich jedoch in Grenzen, vor allem wenn die Sonne scheint. Mit langen Hemdsärmeln und weiten Hosen versucht er die Sonnenstrahlung auf seine zarten Glieder zu unterbinden. Er möchte nicht braun werden, ja man kann sagen, er meidet sogar die Sonne aus Angst Hautkrebs zu bekommen. Ich finde es ein wenig spleenig, aber es stört mich nicht. …
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