"Die meisten Leute fahren nur auf die erste Etage, wir nehmen die zweite", beschloss er während wir den Turm mit seinen drei Aussichtsplattformen von unten respektvoll besichtigten. Als wir oben aus dem Fahrstuhl traten und uns die Jacken zuhielten weil ein frischer Wind wehte, begann die Abenddämmerung. Licht für Licht durchbrach den hellgrauen Schleier der über Paris lag. Ein heißer, sonniger Tag ging zu Ende. Es war meine erste Reise in eine Metropole und ich war mir sicher, dass es nicht meine letzte gewesen sein würde. Als meine Schwester vor Kälte zu zittern begann bestiegen wir wieder den wenig Vertrauen erweckenden Aufzug. Der Fahrstuhlführer drückte seelenruhig auf seine Knöpfe und der Fahrstuhl setzte sich laut quietschend in Bewegung. Er ruckelte und zuckelte und bei jedem Geräusch zuckten wir zusammen und drängten uns fester aneinander. Obwohl Vater sein "was-soll-schon-passieren-Gesicht" aufhatte waren wir sehr erleichtert als die Fahrstuhltüren aufgingen und uns in den Park entließen.
Das waren Vaters erste Bemühungen mir Sprachen und Kulturen näher zu bringen um mich auf den rechten Berufsweg zu führen. Ich selber träume von Schiffs- und Flugzeugkapitän, vielleicht täten es auch die Begleitberufe wie Stewardess, aber das denke ich mir nur, denn von diesem Wunsch wurde mir schon lange abgeraten:
" Kind, da nehmen sie dich nicht, du bist zu rund".
Ich denke, das Tor zur Welt wird sich nicht nur für die Dünnen öffnen und deshalb bleibe ich gelassen. Ich möchte zu gerne sehen was sich hinter dem Tor verbirgt. Wenn ich daran denke dann sehe ich einen großen Hafen mit vielen Schiffen, Möwen und Gischt und rieche den Duft der …
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