“Kann ich mit dir reden?” bettelte der Spitzenmanager und setzte sich auf das Küchenbänkchen, fing an zu reden und Vera hörte zu. Ein ganzes Waschmaschinenprogramm lang.
Zu Dirks Büro gehörte entsprechend seiner Position ein kleines Speisezimmer mit Küche für wichtige Geschäftsessen sowie ein Ruheraum mit einem kleinen Bad. Und genau hier hatte er sich während der Woche einquartiert. Sein Arbeitspensum mit den nötigen Besprechungen verteilte er von Montag bis Freitagmittag. Oft wurde es abends spät. Aber dafür freitags nicht später als zwölf Uhr mittags. Seine Assistentin zischte und nörgelte, das war nicht ihr Rhythmus. Sein Vorgesetzter in Frankfurt hatte bereits Kritik geäußert. Seine Lebensumstände blieben nicht unbemerkt. In einem amerikanischen Unternehmen ist der Moralkodex streng, die Familie ist unantastbar und Dirk hatte dem zuwider gehandelt.
Die Neue hielt sich nicht an die Regeln und oft platzte sie mit ihren Anrufen in abendliche Besprechungen. Pech für Dirk, denn das hatte unweigerlich die Häme seiner Untergebenen zur Folge.
Freitagmittag rauschte er ab ins Hessische zur Neuen. Die Neue zischte und quengelte, es war wie im Büro. Die Schwangerschaft bekam ihr nicht. Stress mit ihrem Ehemann, der das alles gar nicht goldig fand und auf Scheidung pochte. Alles ganz anders, als in ihrem Drehbuch vorgesehen. Auch Schönheit schützt vor Schlägen nicht. Dirk bekam alles ab. Dafür bekam er nichts Schönes zu essen, sein Wäschesäckchen konnte er schön wieder in sein Auto packen und sich darüber ärgern, was er sich da eingebrockt hatte.
Es war nicht so, dass Dirk reumütig um Wiederaufnahme bitten wollte. Er war ein Praktiker, immer zuerst das erledigen, was am wichtigsten ist. Am wichtigsten für ihn waren jetzt die Hemden. Den angenehmen Umstand, dabei mit Vera reden zu können, ließ er nicht ungenutzt. Vera war die vernünftigste Frau, die er kannte. Immer wusste sie eine Lösung und fand einen Weg, der es ihm leicht machte. Herr Wegener war tatsächlich der Meinung, dass Vera ihm raten konnte und eine Lösung für die Schwangerschaftsprobleme fand. Stimmt es vielleicht doch, dass Herr von herrlich kommt?
Das Ende des Waschprogramms war auch das Ende des Gespräches. Die Wäsche wurde geschleudert. Der schöne Dirk kam noch einmal ohne Schleudern davon. Für die Zeit des Trocknens war seine Gesellschaft unerwünscht. Er sollte fahren und packen, in einer Stunde sind die Hemden fertig, aber bitte kein Gewohnheitsrecht. …
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