Das nächste Wochenende ist MaxZeit. Beim Frühstück erzählt Max: “Du, Papa, ich habe von Vera geträumt. Ihr Duft war im Traum immer bei mir, als ob sie auf dem Kissen gelegen hätte.”
Joachim konnte Max nicht sagen, dass es kein Traum war, ihr Duft war wirklich in den Kissen.
Für Vera begann eine neue Zeitrechnung. Die Zeit vor Mittwoch und die Zeit vor Samstagnachmittag. Die Zeit dazwischen wurde durch Telefonieren morgens um acht Uhr und abends um einundzwanzig Uhr geteilt.
Für Joachim war die Zeit dazwischen Routine. Er war es gewohnt, mit Menschen umzugehen, zu delegieren und Anweisungen zu erteilen. Von Klein auf hatte er bei seinem Vater nichts anderes gesehen, nur dass es sich jetzt nicht um Wälder und Wiesen handelte, sondern um Baustoffe.
Für Vera war es schwieriger, ihre Zeit einzuteilen. Da war Timmi, da war ihre Aufgabe im Modestübchen, da war der schöne Dirk, und auch Olga van Ohlen hatte sich zurückgemeldet.
Timmi war unkompliziert, er hatte seine Schrittlänge gefunden, fing an, sich wohl zu fühlen, neue Freunde zu finden und war zudem auch ein guter Schüler.
Eigentlich war auch der schöne Dirk einfach geworden. Er bat Vera, einen Termin bei einem gemeinsamen Anwalt wahrzunehmen. Einem Herrn Anwalt Von und Zu, wie hätte auch jemand anderes zu dem schönen Dirk passen können und dieser Herr von und zu hatte seinen Sitz in der kleinen verschlafenen niedersächsischen Stadt an der Aller, ganz nah beim Modestübchen. Natürlich eine erste Adresse.
Der Grund für Dirks Besuch in den Staaten, bei seinen obersten Chefs, galt nicht der geplanten wirtschaftlichen Expansion sondern seiner angestrebten Beförderung. Noch zwei Treppen hätte er zu erklimmen und dann wäre er in Deutschland ganz oben. Aber so ging es nicht. Sein Privatleben gab Grund zur Klage. Die Auflage war, dieses zu regeln. Die Beförderung wartete auf ihn aber nur mit der Auflage, entweder verheiratet und in geordneten Verhältnissen oder Junggeselle und ohne Eskapaden.
Die Neue wurde immer schwangerer und für Dirk eilte die Zeit. Er war sich sicher, dass Vera ihm auch dieses Mal helfen würde. Und helfen konnte sie ihm, wenn sie schnell in eine einvernehmliche Scheidung einwilligen würde und die schwangere Neue als Ehefrau Mutter werden könnte.
Vera ging zu dem vorgeschlagenen Anwaltstermin und mit dem üblichen ´sehr verehrte gnädige Frau´ zog der Advokat sie in sein Beratungszimmer, nicht an den Schreibtisch, sondern in die nette, lederige Kuschelecke. …
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