… ” Veras Antwort fing immer mit einem herzlichen Lachen an “Hallo Joachim, du, ich sag gleich du. Was wollen wir denn machen? Das Wetter soll schön bleiben, hast du Lust zu einem Spaziergang im Wald und danach vielleicht irgendwo gemütlich Kaffeetrinken?” Genau das war es, was Joachim gefiel. “Du, in der Woche muss ich im Betrieb sein. Was hast du für Samstagnachmittag vor? Möchtest du allein kommen oder bringst du deinen Sohn mit, mein Sohn ist dieses Wochenende nicht bei mir. Ich habe richtig frei”. “Timmi ist bei Freunden. Fußball und so. Lass uns erst einmal allein spazieren gehen. Ich tu dir auch bestimmt nichts.” Jetzt musste auch Joachim lachen. “Welches Outfit schlägst du denn zum Spaziergang vor? Nicht dass du gleich einen Schreck bekommst.” “Na so mittelfein. Berge, auf die wir kraxeln müssen, gibt es hier ja nicht, sag lieber, wo wir uns treffen können?” Sie verabredeten sich in der kleinen, verschlafenen niedersächsischen Kleinstadt an der Aller auf dem Parkplatz vor dem Schloss. Der Stadtwald war direkt daneben und gemütliche Cafés und Biergärten unter Bäumen, mit blaukarierten Tischdecken und ungemütlichen Holzstühlen standen reichlich zur Auswahl. Joachim fuhr die Automarke in solider Version, die Vera als Cabrio fuhr, auch in Schwarz. Also würde man sich finden, außerdem tauschten sie zur Sicherheit die Kennzeichen aus. Als ob man Vera übersehen könnte! Das Abenteuer sollte am Samstag um fünfzehn Uhr beginnen.
Am Donnerstag rief Joachim an “Hallo Vera, ich bin‘s, Joachim. Ich wollte nur fragen, ob du gut geschlafen hast und ob es dir gut geht. Ich frühstücke gerade ein knackiges Käsebrötchen mit Salatblatt und vor meinem Besprechungstermin in einer halben Stunde wollte ich einfach noch mal deine Stimme hören. Ich hoffe es geht dir gut, einen schönen Tag für dich und tschüß, mach’s gut.” Und noch bevor Vera antworten konnte, war das Gespräch beendet. Gab es so etwas noch; so etwas Liebes?
Für den Fall, dass am Samstag etwas dazwischen kommen könnte, hatte Joachim ihr am Mittwoch seine Telefonnummer gegeben. Am Freitagmorgen wollte sie ihm zuvor kommen und bimmelte früh um acht Uhr bei ihm an. “Hallo, Überraschung, Vera, hast du gut geschlafen und isst du wieder schön brav dein Käsebrötchen mit Salatblatt? Ich freue mich auf morgen, bis bald!”
Samstag war wirklich ein wunderschöner Tag, einer der ersten im September. Timmi war eingeweiht und beriet seine Mama bei der Auswahl ihrer Garderobe. …

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