Dieser Mann war also das ambulante Wettbüro - - - Idiotisch, dachte der simple Landwirt bei sich und rief : Herr Franz, zahlen ! Als der Ober die Originalität des Wettens auf dieses besondere Ereignis hervorhob, geriet der Jodl in Wut, sosehr in Wut, dass er energisch seine Meinung kundtun wollte, aber er beließ es beim Kopfschütteln, weil - no weil man sich mit einem Kellner nicht zerstreitet. Und das war auch gut so, denn er hatte noch vor, diesen um einen speziellen Hinweis zu bitten.
Das Trinkgeld fiel somit schon im Vorhinein etwas hoch aus, als er mit dem leicht pfiffigen Blick eines Agrarmesse-Besuchers sein Anliegen vorbrachte : Herr Franz, können sie mir vielleicht einen Tip geben, wo man sich in der Nähe ein wenig unterhalten könnte. Und leise fügte er hinzu : Mit Damen.
Diskret beugte sich der Frack zum Fragesteller hinunter und meinte : Wohl angeregt durch die Schildkröten, was - ! Als er keine Reaktion bekam, fuhr der Ober Franz fort : War bloß ein Scherz, Herr Jodl. Zur Sache - vor kurzem erst hat ein Haus seine Pforten geöffnet, das sich bereits eine ausgezeichnete Reputation erarbeitet hat. Es heißt Lorelei und ist in der Unterbergenstraße, zehn Gehminuten von uns entfernt. Elfriede und Suse heißen die begehrtesten Unterhaltungskünstlerinnen. Sie verstehen sich auf ihr Fach.
Noch eine Banknote floß in die Nähe des Frackärmels, und ein seliger Ferdinand Jodl verließ erwartungsvollen Schrittes das Lokal.
War es doch gute, alte Tradition, zur Zeit der Frühjahrsmesse auch einmal ein junges, hübsches Stadtmädchen zu erobern und sich nicht ausschließlich um Landwirtschaftsmaschinen und Düngemittel zu kümmern. Auf jeden Fall kam ihm diese Gewohnheit viel natürlicher und sinnenerfrischender vor als dieses abgeschmackte Schildkrötenwurf-Wetten...
Suse war sofort greifbar, gut gelaunt und zum Herzerfrischen aufgelegt.
Champagner, zärtlich hingehauchte Fragen, Komplimente, begleitet von wonniglichen Streicheleinheiten, dazwischen heftige Küsse mit strammen Umarmungen, wie es halt der Jodl so gern hat.
Unversehens entglitt ihm ein Arm, worauf Suse denselben mit einem lüsternen Schrei unter ihrem kurzen Rock hervorholte.
Nein, Ferdinand, du mein süßer Wilder aus Plotzenbichel ! Dies war aber nur eine letzte, nicht ernst zu nehmende Verweigerung, danach sperrte sie das Separee von innen ab und schritt hypnotisierend auf den Jodl-Bauern zu. Dieser machte einen tiefen Schluck aus der Champus-Flöte, lachte ein wenig, trank wieder, lachte und trank. …
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