… Das Öl hält die Haut geschmeidig.“ Sein Blick war auf einen Punkt an der Wand hinter Sam geheftet. „Ich verabreiche Ihnen ein Schlafmittel.“ Er kicherte irre. „Ich spritze es in Negerküsse. Der Zucker transportiert das Zeug schnell in ihr Blut. Sie schlafen friedlich ein. Ich bringe sie hier herunter. Wenn sie auf dem Stahltisch liegen, stoppe ich ihre Atmung. Ich drücke ihre Nasenlöcher zusammen und presse meinen Mund auf ihre zarten Lippen. Die meisten gleiten völlig ruhig auf die dunkle Seite. Manchmal verschätze ich mich bei der Dosierung. Dann reißen sie ihre unschuldigen Augen weit auf und trommeln mit ihren kleinen Füßchen auf den Tisch.“ Seine geballten Fäuste zuckten auf und nieder. Sam ekelte sich vor dem Glanz in seinen Augen. „Ich will die Scheiße nicht hören.“ Doch ihre Worte hörte er nicht oder es war ihm egal. Zwanghaft sprach er weiter. „Dann liegen sie still und friedlich da. So fange ich sie mit der Kamera ein. Das erste Bild meines Werkes. Dann muss alles sehr schnell gehen. Ich öffne ihre Brust und entferne das noch warme Herz.“ Mit seiner rechten Hand ahmte er unbewusst Schnittbewegungen nach. Übelkeit überfiel Sam. „Ich nehme das kleine Herz in meine Hände. Ich küsse es.“ Er spitzte die Lippen. Sam würgte krampfhaft. „Sie schmecken so süß. Ich stehle ihre Lebenskraft. Jedes Mal, wenn ich meine Zähne in ihrem festen Muskelfleisch versenke, nehme ich ihre reine Energie auf. Mit jedem Bissen geht die Liebe ihrer Eltern auf mich über und wärmt mich von innen.“ Er schauderte. Verzückung spiegelte sich auf seinem Gesicht. Sam hasste ihn. Zu sehr erinnerte sie seine Verzückung an ihre eigene Sehnsucht nach Liebe und Wärme. Er machte daraus etwas Widerwärtiges, etwas Schmutziges. Mit jedem Wort warf er mehr Dreck auf Sams Seele. Sie fühlte sich krank und ausgelaugt. Ihre Beine wollten ihr Gewicht nicht mehr tragen. Heftig biss sie sich auf die Zunge. Der scharfe Schmerz half. Sam schrie ihn an. „Halt dein dreckiges Maul.“ Summersby sprach weiter. „Es ist wichtig, nur einen einzigen präzisen und tiefen Schnitt vorzunehmen. Zwischen zwei Rippen, nur so groß, dass ich mit Daumen und Zeigefinger hineingreifen kann. Mit meinen Fingern ertaste ich mein Ziel. Ich bin gut darin, Dinge zu finden. Das war ich schon immer. Selbst im Tod sträuben sie sich und überlassen mir ihren Schatz nur widerstrebend. Ich muss ziehen und ziehen …“ Mit Daumen und Zeigefinger griff er in die Luft. …

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