… Sam überlegte, wie der Eine wohl ihn geweiht hatte. Lola begleitete sie. Als Lola ihr in die enge Kabine folgte, war Sam mehr als verärgert. „Das ist nicht dein Ernst?“ „Wir müssen sicher sein, dass du keine Manipulationen vornimmst. Es ist zu deinem eigenen Schutz. Nun mach schon.“ Zögernd zog Sam ihre Hose nach unten und hockte sich breitbeinig über die Keramikschüssel. Lola hielt ihr das weiße Stäbchen entgegen. Sam schnappte es wütend und hielt es zwischen ihre Beine. Nichts passierte. „Ich kann das so nicht.“ Sam war total entnervt. Ungerührt öffnete Lola die Tür, trat zum Waschbecken und öffnete den Wasserhahn. Sam hörte das Rauschen des Wassers. Lola sah sie mit hochgezogenen Brauen an. „Na los, Prinzessin.“ Sam schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Geräusch des laufenden Wassers. Das half. Erleichtert spürte sie, wie ein wenig Urin aus ihrer verkrampften Blase floss. Lola schnappte sich das Stäbchen und steckte es in die weiße Plastikhülse. Gebannt starrte sie auf das kleine Fenster mit dem blauen Strich. Sam zog ihre Hose hoch, trat ans Becken und wusch sich die Hände. Sie wischte die nassen Hände an ihrer Hose ab. „Ich habe doch gesagt, dass ich die Pille nehme.“ Lola murmelte etwas Unverständliches. „Ich nehme das Zeug seit meinem 14. Lebensjahr. Wahrscheinlich bin ich sogar unfruchtbar.“ Lola starrte weiter auf das winzige Fenster. „Und Jungfrau war ich auch nicht. Braucht er nicht eine Jungfrau, um sich fortzupflanzen?“ Sam sah ein, dass sie ziemlich nervös herumplapperte und beschloss, den Mund zu halten. Plötzlich fiel Lola vor ihr auf die Knie und begann ihre Schuhe zu küssen. Sam starrte auf Lolas roten Haarschopf. „Sag mal, geht’s noch? Bist du jetzt total irre?“ Fassungslos betrachtete sie die sonst so kühle und beherrschte Frau. Lola hielt Sam schweigend das Plastikröhrchen hin. Mit zitternden Fingern griff Sam danach und betrachtete die beiden blauen Striche in dem winzigen Fenster. Eine eiserne Faust schloss sich um ihr Herz. Sie war schwanger. Die nächsten drei Wochen verbrachte Sam wie im Paradies. Atibor wies ihr ein großzügiges Appartement zu, welches in einem abseitsgelegenen Flügel des Farmgebäudes lag. Außer Sam benutzte nur Atibor diese Räume. Er las ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Atibor verbrachte die meiste Zeit des Tages damit, Sam auf ihre Rolle als Mutter des Erlösers vorzubereiten. Diese Gespräche nervten Sam ganz extrem. …

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