… Brutus, dem sie vertraut und sich hingegeben hatte. Anita, die Sam auch nur für ihre fanatischen Zwecke benutzte und schließlich Atibor, der Sam so viel Aufmerksamkeit schenkte. Sie wusste, dass er ein Spiel mit ihr spielte. Aber seine kultivierte Art und seine Präsenz hatten Eindruck bei ihr hinterlassen. Obwohl Sam wusste, dass sie ihn töten musste, litt ihre Seele erbärmliche Qualen. Sam, von Kindesbeinen an verstoßen, ungeliebt, immer wieder auf ihren Körper reduziert, bettelte tief in ihrem Inneren um Zuneigung und Aufmerksamkeit. Das schrille Gelächter wurde leiser, nur noch ein hohes Kichern, bis schließlich auch das erstarb. Zurück blieb eine schwarze Leere, die Sam von innen her ausbrannte. Hatte Miguel Recht? Stand sie kurz vor einem Abgrund, und war bereit, den nächsten Schritt zu tun? Was würde dann passieren? Würde sie ewig fallen oder auf dem Boden zerschmettert werden? Sam trat im Badezimmer unter die Dusche. Sie ließ das Wasser erst heiß, dann kalt über ihren Körper fließen. Sie stützte sich mit beiden Armen an den kalten Fließen ab und spürte das Prasseln der Wasserstrahlen auf ihrem Nacken. Das nasse Haar hing ihr ins Gesicht. Wieder ertönte das schrille Gelächter in ihrem Kopf. Sam schloss müde die Augen und hoffte, es würde aufhören, sobald sie Tamara befreit hatte. Was würde sie in dieser Nacht durchstehen müssen, um sich Atibors Vertrauen zu verdienen? Sie musste unbedingt ein Mitglied von Symbolia werden, sonst würde sie nie in Tamaras Nähe kommen und erfahren, was sie mit ihr vor- oder schon gemacht hatten. Sam trat triefend aus der Dusche und rieb ihren nassen Körper mit Moschusöl ein. Noch immer hörte sie das schrille Gelächter. Sam trat auf den Balkon und ließ ihren Körper vom warmen Wind trocknen. Besser, die Stimme lachte, als dass sie zu ihr sprach. Um 22.00 Uhr saß Sam, in den schwarzen Ledermantel gehüllt, hinter dem Steuer des Porsches und brauste Hollow Valley entgegen. Sam sah hinunter auf ihre nackten Beine. Bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle würde sie ganz schön in Erklärungsnotstand kommen. Die Nacht war dunkel, Kein Stern oder Mond am Himmel. Als hätten sich die Lichter der Nacht vor irgendetwas versteckt. Sam hoffte inständig, dass nicht in dieser Nacht Atibor etwas Furchtbares mit Tamara geplant hatte. Sie trug keine Waffen bei sich. Wo hätte sie diese auch verstecken können? Plötzlich war Sams Schädel wieder erfüllt von grausigem Gelächter. …

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