Der Retter in der Not
Er hatte sie schon fast erreicht, als daß Grinsen von seinem Gesicht wich. Ungläubig starrte er auf einen Punkt hinter Nefers Rücken. Sie wandte sich um und sah ein Pferd in rasendem Tempo über die Allee sprengen, einen äußerst grimmig blickenden Haremhab tragend. Er ließ sein Kampfroß so dicht vor Tutu anhalten, daß dieser einen Sprung zur Seite machen mußte, was sich mit seiner sonst so gehegten Würde nicht gut vertrug. Wütend starrte er zum Heerführer empor. „Ich wollte die Hofdame der Königin abholen – oder hast du was dagegen?“ Fragte Haremhab herausfordernd. Tutu schluckte seine Einwände hinunter und machte eine gleichgültige Geste in Nefers Richtung. Dann wandteer sich ab. Nefer wußte, daß er sie nicht einfach so laufen lassen wollte, aber im Moment konnte er nichts gegen sie unternehmen. Haremhab hob sie lachend vor sich aufs Pferd und ritt mit ihr zum Hafen hinunter. „Erzähl mir, was passiert ist!“ Rief er ihr über dem Stimmengewirr des Hafenviertels zu. Seine Miene verfinsterte sich zusehendes mit jedem Wort von Nefers Bericht. Als er den Anlegesteg mit dem Schiff nach Achetaton erreicht hatte stieg er vom Pferd, hob Nefer herab und fluchte laut vor sich hin, als er die Verletzung an ihrer Stirn sah. „Ich sollte diesem Hurensohn den dürren Hals umdrehen!“ Zischte er, winkte dann einen seiner Medjay herbei und drückte ihm Kupferstücke in die Hand. „Geh, kauf der jungen Frau Kleidung und Schuhe.“ „Und eine Perücke!“ Fügte Nefer finster hinzu und der Heerführer konnte schon wieder grinsen. Der Soldat verschwand schweigend in …
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