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Als Nefer viel, viel später in Richtung ihrer Gemächer schlich, war sie so glücklich wie noch nie. Die Sterne funkelten am dunkelblauen Firmament und schickten ihren matten Schein durch die Bogenfenster des Ganges, den Nefer mehr entlang tanzte als ging. Ihre zierlichen Sandalen hielt sie in den Händen, damit sie auf dem Steinboden nicht klapperten und ihre späte Heimkehr verrieten. Sie hatte zwar schon andere junge Frauen davon reden hören,aber daß die Liebe und das Verlangen etwas so Wundervolles waren, hatte sie nicht geahnt.
Intrige gegen Nofretete
Sie wollte eben leise an den Gemächern Echnatons vorbeigehen, als sie laute Stimmen vernahm und instinktiv innehielt. „Sie hat dich verhext. Du kannst so nicht weitermachen. Du versteckst dich vor der Welt und siehst nicht, wie deine Feinde sich dein Land Stück für Stück einverleiben!“ Nefer hatte die Stimme kurz auf dem Bankett gehört und würde sie überall wiedererkennen. Diese tiefen, guttural gesprochenen Worte kamen von Teje. Nefer sah sich um, konnte aber keinen Wachposten in der Nähe des Gemachs des Pharao entdecken. Wahrscheinlich hatte Teje die Wachen weggeschickt, um sich ungestört mit ihrem Sohn unterhalten zu können. „Ich habe schon an Aton geglaubt, bevor ich mit Nofretete verheiratete war! Bereits mein Vater war ein treuer Anhänger des einzigen Gottes und ich verschließe nicht die Augen vor der Realität, sondern ich lebe nach Gottes Wunsch in Frieden und ohne Gewalt!“ Konterte der Pharao. „Aber sie hat dich in dem Glauben bestärkt und dich zu übertriebenen Racheakten gegenüber derer verleitet, welche den alten Göttern treu geblieben …
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