Die Sklavenjäger
Das kleine Mädchen spielte mit den anderen Kindern am Ufer des breiten, trägen Flusses. Das grelle Sonnenlicht spiegelte sich golden in den leichten Wellen, die flußabwärts in ein stetiges Brodeln übergingen, wo der Fluß von Felsen und Inseln durchbrochen wurde. Es fiel auf, daß sich die anderen Kinder von ihr fern hielten und sie zwischendurch immer wieder etwas ängstlich und abschätzend betrachteten. Während die dunkelhäutigen Kinder mit ihrem wolligen Haarschopf mit Strohpuppen und bunten Steinen spielten, hantierte das einsame Kind mit verschiedenen Kräutern, die es sehr konzentriert und nach einem nicht erkennbaren System ordnete. Schon allein ihr Aussehen differenzierte sie vom Rest der Kinderschar. Ihre Haut war von einem hellen Braun, ihre Augen nicht schwarz oder dunkelbraun, wie die der sie beobachtenden Jungen und Mädchen, sondern gelb, wie die einer Löwin. Auch ihr Haar war anders; es war nicht gekräuselt, sondern floß in rötlichen Wellen sanft bis auf die runden Kinderschultern herab. Obwohl das Mädchen so tat, als mache es ihr gar nichts aus ignoriert zu werden, warf sie doch gelegentlich der Kinderschar am Ufer verstohlene sehnsuchtsvolle Blicke zu. Als sie mit dem Sortieren ihrer Kräuter fertig war, verstaute sie diese in einem mitgebrachten …
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