… Also wählte sie besonders attraktive Punkte in der ewigen Stadt aus und ließ sich fast planlos treiben. Mit ihrer Kamera hielt sie alles fest und observierte unzählige römische Geschäftsleute. Es war Zufall oder Bestimmung – auch von Summersbys Laden und den davor flanierenden Menschen hatte sie etliche Fotos geschossen. Ihr alter Freund, das Schicksal, sorgte dafür, dass die Ausgabe einer italienischen Tageszeitung mit Bericht über den aktuellen Fall des Verschwindens eines 5-jährigen Mädchens neben den von Sam geschossenen Fotos gelegen hatte. Der Artikel war begleitet von einem aktuellen Familienfoto. Sam, deren Schreibtisch zu der Zeit mit den Fotos von Summersbys Laden übersät war, hatte die Zeitung wütend auf den Schreibtisch gepfeffert und dabei zufällig einige Fotos auf den Fußboden gefegt. Als sie das erste Foto aufhob und neben den Artikel legte, waren wohl Gott und der Teufel mal wieder in bester Spiellaune oder das Schicksal oder wer auch immer schlugen unerwartet zu. Das Mädchen vor Summersbys Geschäft hatte sich in dem Moment zur Straße gedreht, als Sam auf den Auslöser drückte. Das Gesicht der Kleinen war deutlich erkennbar. Die Fotos so direkt neben einander zu sehen, traf Sam wie ein Schlag. Das Mädchen auf ihrem Foto und das verschwundene Mädchen aus dem Zeitungsartikel waren ein und dieselbe Person. Hastig telefonierte Sam mit einzelnen Personen ihrer Auftragsgruppe und schnell bestätigte sich Sams Verdacht, alle hatten in Rom Urlaub gemacht und die Schaufensterauslage von Summersby bewundert. Innerhalb eines Zeitraumes von 1 – 2 Jahren verschwanden die Kinder spurlos. In den Zeiträumen, in denen die Mädchen und Jungs, die nicht aus Italien stammten, verschwanden, hatte sich Summersby entweder von einer Bekannten im Laden vertreten lassen oder das Geschäft wegen Urlaub geschlossen. Eine vielversprechende Übereinstimmung, die weitere Vorgehensweise war Routine und ging zügig voran. Sam wusste bis heute nicht, was Summersby mit den Kindern trieb und ob sie noch lebten. Aber das würde sie heute ändern. Sie war so kurz davor. Immerhin hatte sie Summersby aus der Reserve gelockt, sonst würde sie sich wohl kaum in dieser beschissenen Situation befinden. Aber – WHAM – als sie dachte, sie stünde kurz davor, Summersbys Geheimnis zu lüften, da traf sie wieder ihr alter – wenn auch nicht geliebter – Freund, das Schicksal. Schicksal? Sam erschauderte und dachte an feurig rote Augen. …

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