… ergattert. Während er den langgezogenen Rumpf des Schiffes am Pier entlanggeeilt war und den mit Götterbildern bemalten Bug passiert hatte, dachte er nur noch daran, daß er ja heute Nacht schon alleine mit seiner Gefangenen sein würde. Er würde nicht warten müssen, bis sie auf dem Schiff waren, nein, er würde sie heute Nacht noch besitzen. Mit einem erwartungsvollen Grinsen stieß er den Riegel zurück und öffnete die Tür. Ungläubig starrte er in den leeren Raum. Dann stieß er eine Tirade von Flüchen aus und polterte die Treppe wieder hinunter. Er hetzte durch den Gastraum und die dahinterliegende Küche; der Wirt war genausowenig aufzutreiben wie Nefer. Tutu ließ ein paar Kupferstücke klimpern, was ihm sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit der Spieler und Trinker sicherte. Einige der Gäste saßen, zum Glück für Tutu, schon länger und konnten ihm berichten, daß die junge Frau wie vom Seths Dämonen gehetzt aus dem Haus gelaufen war, während der Wirt deutlich später und sehr blaß aussehend aus der Pension schlich. Tutus Augenbrauen zogen sich finster zusammen. Er konnte sich zusammenreimen, was da passiert war, denn er erinnerte sich deutlich an den lüsternen Blick, mit dem der Wirt Nefer gemustert hatte. Er ließ sich auf einen Schemel an einem freien Tisch sinken und griff nach einem der Bierkrüge, die hier massenhaft herumstanden. Anscheinend hatten sich die Gäste, nach dem Verschwinden des Wirtes, einfach selber bedient. Tutu ärgerte sich maßlos über sich selbst. Wo hatte er nur seine sonstige Umsicht gelassen, als er Nefer allein mit diesem brünstigen Wildschwein von einem Wirt in der Pension gelassen hatte? Wo sollte er jetzt mit der Suche beginnen? Das Mädchen konnte überall und nirgends sein. Nach ein paar Schlucken des lauwarmen Gebräus klärte sich Tutus messerscharfer Verstand und er überlegte, daß ihr wohl nur ein Fluchtweg geblieben war. Sie war fremd hier. Jeder bei dem sie Unterschlupf suchen würde hätte sie verraten oder ihr noch Schlimmeres antun können als er. Trotzdem war er für sie die ärgste Gefahr. Sie mußte also die Stadt verlassen und sich irgendwo versteckt haben um abzuwarten, bis er ohne sie abreisen würde. Entschlossen erhob sich Tutu und verließ die Pension. Er beeilte sich, das Stadttor zu erreichen und fragte die Wächter, wie lange es noch geöffnet bleiben würde. Zufrieden mit der Antwort ließ er einen Kupferdheben in die Hand eines jedenPosten gleiten und fragte …
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