… Karenas Begeisterung wuchs, als er auf fast dieselben Lieder zum „Flippen“ rannte wie sie. Als dann zu vorgerückter Stunde noch etwas Foxtrottmäßiges lief und Klaus sie ganz gent-lemanlike zum Tanzen aufforderte, hatte er ihr Herz trotz Männerhaß so gut wie im Sack. Viel zu früh erklang das Schlußlied der Disco was bedeutete, daß man nur noch die Gläser leeren durfte und dann wohl oder übel das Lokal verlassen mußte. Karena sah auf die Uhr; drei Uhr! wo waren nur die letzten Stunden geblieben. Sie hatte überhaupt keine Lust sich jetzt schon von Klaus zu verab-schieden und ihn womöglich tage- oder wochenlang nicht mehr zu sehen. Da kam ihr unvermittelt Candi zur Hilfe indem sie sagte: „Heut isch so a schöna laua Nacht, wolla mr no a bißle zu mir in Garta sitza?“ Candi war, obwohl erst 19 Jahre alt, bereits verheiratet und lebte mit ihrem Mann Paul in einem kleinen Haus mit großem Garten, der sich zum Partymachen und Grillen natürlich anbot. Wie bestellt stand plötzlich auch Rolli auf der Matte, der Ohren wie ein Luchs haben musste, und wollte sich den Vieren anschließen. Da Paul aber Rolli sowieso schon auf dem Kieker hatte, sagte ihm Candi wo der Maurer das Loch gelassen hatte und mit einem sehr traurigen Da-ckelblick auf Candis Gesicht mit der frechen Stupsnase trollte er sich Richtung Ausgang. Karena, Gitta, Candi und Klaus überquerten den Parkplatz und als Klaus vor seinem Wagen stehen blieb sahen sich die drei Mädchen ungläubig an denn – es war ein Ford Capri. Karena grins-te in sich hinein; anscheinend hatten sie und Klaus noch mehr Gemeinsamkeiten als sie gedacht hatte.
Ein Stern, ein Kuss
In Candies Garten stand unter einem großen Tannen-baum eine Biertischgarnitur und in einer kleinen Hütte standen für eben solche Zwecke wie in dieser Nacht ein paar Öllämpchen bereit. Innerhalb kürzester Zeit saßen die Vier gemütlich im Schummerlicht um den Tisch, während Candi ins Haus gegangen war um eine Flasche Lambrusco zu holen. Candi kam zurück, stellte Gläser auf den Tisch und reichte Karena den Wein. Eben wollte die-se denselben aufschrauben, als plötzlich und vollkommen unerwartet mit sektkorkenmäßigem Knall der Schraub-verschluß in die Luft schoß und der Wein in einer riesi-gen Fontäne nach oben in den Tannenbaum explodierte. Die Reaktionen auf dieses unerklärbare Naturschauspiel waren äußerst gemischt. Während Gitta und Klaus die Katastrophe in Sekundenschnelle erkannten und …
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