… Gitta kannte Karena schon lange und deren Blick verhieß nichts Gutes, als sie den fremden „Eindringling“ wahrnahm. Krampfhaft versuchte Gitta die Freundin mit Gesten und Zuzwinkern zur Zurückhaltung zu gemahnen; alles vergebens. Dem Fan von Karena fiel zu seinem Pech ihre Miene nicht auf. Ihm schienen die Hormone total die Sicht vernebelt zu haben denn: er schüttelte mit einer obercoolen Geste eine Strähne seines brauen langen Haares aus der Stirn und meinte mit ei-nem frechen Grinsen und einem noch frecheren Blick auf Karenas Dekollete: „Hallo, möchtesch vielleicht auf meim Schoß sitza?“ Karenas Blick verbreitete eine Aura von der Temperatur der Antarktis während sie zischte: „Mach an Abflug, du Depp, du sitsch auf meim Platz.“ Die braune Strähne rutschte traurig wieder zurück über seine dunk-len Augen und sämtliche Hormone des Typs fielen an-scheinend augenblicklich in sich zusammen, ebenso sein Mut, denn er räumte kommentarlos das Feld. Gitta war sich sicher, dass er eine so rüde Abfuhr nicht verdient hatte, verkniff sich jedoch jeglichen Kommentar. Als al-lerdings nach einer Weile Karena sich beschwerte, weil niemand mehr sie beide ansprach, konnte Gitta sich ei-ner ironischen Bemerkung nicht enthalten. „Karena, da oina fraugsch ob r schwul sei, dan andra hoisch an Depp; wenn d weidr so kratzbürschdig bisch, brauchad mr ons net wondra, wenn mr alloi romsitzat.“ Schon auf einen bissigen Beitrag Karenas wartend wandte sich Gitta ihr zu. Karenas Blick war jedoch überraschender Weise mit einem ganz seltsamen Ausdruck in einer ganz anderen Richtung gefangen. Als Gitta diesem Blick folgte, wurde auch ihrer stier, denn dort stand er, der ultimative Typ: er hatte lange, wellige schwarze Haare, leuchtend grüne Augen und eine super Figur. Während beide Mädchen immer noch ungläubig auf diese Vision eines Mannes starrten geschah das Unglaubliche und er schlenderte auf sie zu. Gitta konnte es nicht fassen, trat Karena gegen das Schienbein dass diese vor Schmerz stöhnte und zischte mit warnendem Blick: „Wehe, wenn d den au no vergraulsch....wenn der sich wega dir vom Acker macht, dann gargel i di a (agargeln = erwürgen)!“ Inzwischen stand der Traumkerl schon lächelnd vor ihnen und offe-nen Mundes sahen zwei Gesichter zu ihm auf. Dann be-gann die Vision zu sprechen: „I bin dr Klaus ond bin lei-der koi Hiesiger. Wenn nämlich so hübsche Mädls hier wohnat....“ Er ließ den Satz unvollendet in der Luft hän-gen, fuhr dann aber fort: „wo wohnt ihr denn? …

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