… stöhnte und zischte mit warnendem Blick: „Wehe, wenn d den au no vergraulsch....wenn der sich wega dir vom Acker macht, dann gargel i di a (agargeln = erwürgen)!“ Inzwischen stand der Traumkerl schon lächelnd vor ihnen und offe-nen Mundes sahen zwei Gesichter zu ihm auf. Dann be-gann die Vision zu sprechen: „I bin dr Klaus ond bin lei-der koi Hiesiger. Wenn nämlich so hübsche Mädls hier wohnat....“ Er ließ den Satz unvollendet in der Luft hän-gen, fuhr dann aber fort: „wo wohnt ihr denn?“ Karenas Blick war immer noch vernebelt und mit einem ziemlich unintelligenten Grinsen sagte sie total unzusammenhän-gend: „Äh, net in Senden, äh, woandersch, in der Brenz-lestr. 39.“ Mit halb fragendem, halb amüsierten Blick sah Klaus sie an. „Also lautet die Adresse: Deutschland, Brenzlestr. 39?!“ Griente er. Ausnahmsweise fing sich Gitta als erste wieder und versetzte Karena einen Rip-penstoß, der sie ebenfalls in die Wirklichkeit zurückholte und sie der deutschen Sprache wieder mächtig werden ließ, sogar der hochdeutschen: „Wir heißen Gitta und Karena und kommen aus Schnaitheim. Das liegt bei Hei-denheim, ich weiß nicht ob du dich da auskennst?“ Klaus schien sich von Karenas vorheriger undefinierbarer Ant-wort erholt zu haben und begann abwechselnd Gitta und Karena anzugrinsen. „Schnoida, kenn i sehr wohl, i komm nämlich aus Gerstetten.“ Karena und Gitta be-mühten sich ihre Begeisterung zu dämpfen, denn Gerstetten war kaum 10 km von ihrer Heimat entfernt. Klaus fragte, ob er sich zwischen die beiden Mädchen quetschen dürfe und diesmal war sogar Karena damit einverstanden, ihren Platz zu teilen.
*
Wie es immer so ist, kam natürlich als man sich am bes-ten amüsierte eine ziemlich betüdelte Melinda an mit einem relativ hübschen Jungen im Schlepptau, was ihre „Kontaktfreudigkeit“ mal wieder bewies, und drängte zu einem baldigen Aufbruch. Klaus blieb gerade noch Zeit Karena mit einem tiefen Blick seiner grünen Augen zuzu-raunen: „Man sieht sich.“ Wäre sie nicht vom Eifer des Aufbruchs mitgerissen worden, wäre Karena Klaus wahr-scheinlich an die Gurgel gegangen und hätte ihn „genot-tlt“ (geschüttelt), denn diesen Man¬¬-sieht-sich-Spruch hat wohl schon jede Frau tausendmal gehört und verflucht, weil er sich äußerst selten bewahrheitet. Gitta allerdings grinste etwas schadenfroh, denn es war ihr nicht entgan-gen, wem das Interesse Klaus` gegolten hatte …
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