„Komm schon!“ Ben schob sie vorsichtig aber entschlossen nach vorn, bis ihr Oberkörper auf dem Tresen lag.-
Lena erkannte sich selbst nicht wieder. Normalerweise hätte sie sich in einer solchen Situation bis aufs Blut gewehrt, doch ihr Körper ließ es mit sich geschehen. Sie spürte Bens Hände an ihren Hüften, wie er ihr langsam, ganz behutsam das T-Shirt nach oben streifte. Dann strich ihr eine Hand sanft über den Rücken und durch das feuerrote Haar. „Du solltest jetzt die Zähne zusammenbeißen, Leandra!“-
Noch bevor Lena über den Sinn seiner Worte nachdenken konnte, schrie sie auf und wandte sich vor Schmerzen, als die eisige, brennende Flüssigkeit durch die Wunde strömte. Bens linker Arm drückte sie auf den Tresen. Sie kreischte, Speichel lief ihr aus dem Mund, während ihr Kinn immer wieder gegen die Tischplatte schlug.
Endlich hatte sich ihr rechter Arm aus seinem erbarmungslosen Griff befreit. Lena fuhr herum und entriss Benjamin die Flasche. In einer einzigen, fließenden Bewegung setzte sie das Gefäß an die Lippen und schluckte den Waldgeist in hastigen Zügen. Lena verdrehte die Augen, als der siebzigprozentige Alkohol ihre Kehle hinab rann. Ihr ganzer Körper schien zu brennen. Nicht nur von außen, sondern jetzt auch noch von innen, von überall.
Ben zog ihr die Flasche aus der Hand. „Hey, langsam. Ich kann dich nicht bis zum Hospital tragen.“-
Doch Lena ignorierte ihn.
Ben nahm den Rest der Flasche und entleerte ihn über der bloßliegenden, eiterigen Verletzung. Ihr Körper zuckte einige Male, wie ein im Sterben liegendes Tier, dann herrschte Ruhe. Auch die Musik war inzwischen verstummt.
Den letzten Schluck der Flasche nahm Ben zu sich. Ein Schütteln durchlief seinen Körper, dann stellte er das leere Gefäß auf die Theke. „Scheußliches Zeug“, murmelte er, danach war es still. Völlig still.
Benjamin fuhr herum. Da war etwas! Oder hatte er sich das nur eingebildet? Gut möglich. Er wandte sich wieder Lena zu. Diese lag noch immer mit dem Gesicht auf dem Tresen.
„Hey...“ Er drehte sich erneut herum. Da war irgendetwas im Saal! Und zwar keine Täuschung! Ein Geräusch, als würden zwei rohe Schweinslebern gegeneinander platschten. Er sah sich im ganzen Saal um, doch außer dem matten Licht und den unzähligen, finsteren Ecken war nichts zu sehen. Waren sie etwa doch nicht völlig allein?
Dieses Platschen war in der plötzlichen Stille deutlich zu hören. Vielleicht war es die ganze Zeit über da gewesen und nur von der Musik übertönt. …
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