Lena kämpfte sich bis zur Bar vor. Sie hatte bereits etwas bestellt und lächelte Ben zu. Dieser drängte sich neben sie.
„Ich habe gleich für dich mitbestellt. Der erste Drink geht auf mich.“-
Ben nickte und nahm sein Glas entgegen. Obwohl er die einzelnen Worte nicht verstand, so hatte er doch deren Sinn erfasst. Er beobachtete Lena, wie ihr Glas sanft das seine berührte, bevor sie es in einem Zug leerte. Benjamin setzte an, doch der feurige Inhalt ließ ihn Husten. Wie glühende Lava lief es seinen Rachen hinunter. Er schluckte! Diese Blöße wollte er sich nicht geben. Nach einem weiteren Versuch hatte auch er sein Glas geleert und schnappe nach Luft. Viel lieber zog er Lena auf die Tanzfläche. Hier und jetzt.
...
Die Luft kochte. Das Getränk entfaltete langsam seine betäubende Wirkung. Die ganze Welt um Ben herum geriet auf einmal ins Schwanken, was er mit hektischen Tanzbewegungen auszugleichen versuchte. Er konnte Lena direkt vor sich erkennen, doch alles andere schien in Nebel und Dunkelheit zu verblassen.
Sie bewegte sich so sicher, so graziös. Schien beinahe zu schweben. Das blutrote Haar umspielte ihren schönen Kopf und schillerte in der grellen, ständig wechselnden Beleuchtung. Schon lange hatte er sich nicht mehr so austoben können. Die Zeit stand irgendwie still oder schien sich wenigstens endlos zu dehnen, bis sich Lena schließlich an ihn schmiegte. „Lass uns nach unten gehen, da gibt es einen noch viel krasseren Floor.“-
Die beiden stiegen die Treppe hinab ins Kellergewölbe. Die Beleuchtung in dem schmalen, aus grobem Stein erbauten Gang, bestand vollständig aus Schwarzlicht. Lena sah hier unten wie jeder andere Schatten aus. Nur ihr blütenweißes Shirt leuchtete kräftig. Ben spürte die Basswellen im Magen, fühlte, wie der steinerne Fußboden unter seinen Füßen bebte. Alles im Raum vibrierte.
Dunkle Schatten tobten auf der Tanzfläche herum. Lena zog ihn immer weiter, bis sie sich schließlich mitten ins Getümmel stürzte.
Ben konnte in dem Licht kaum etwas erkennen. Höllischer Krach toste wie eine Sturmflut über ihn hinweg. Gebannt starrte er auf die im Blitzlicht wahrnehmbaren Silhouetten. Alles war in steter, rhythmischer Bewegung. Diese Enge! Ben hatte nie Probleme mit klaustrophobischen Anfällen gehabt, doch in diesem Trubel? Wo war Lena? Er konnte sie nicht mehr zwischen den bebenden, schwitzenden Leibern ausmachen. Alles um ihn herum war in steter Bewegung.
Plötzlich zerriss ein kreischender …
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