„Was, ehrlich?“-
Dieser zuckte mit den Schultern. „Was macht ein Name für einen Unterschied?“ Dann tippte er ihr mit dem Zeigefinger gegen den Bauch. „Lena Garton, nehme ich an?“-
Sie nickte. „Ich wollte doch nur, dass niemand...“-
Ben legte ihr seinen ausgestreckten Zeigefinger auf den Mund. „Es ist schon eine verrückte Welt, oder? Man muss anonym bleiben, um sich vor ihr zu schützen.“-
„Du hast so Recht.“ Etwas dankbar, dass er sie verstand, umarmte sie Benjamin. Gemeinsam liefen sie die menschenleere Straße hinunter in die städtisch-abendliche Dämmerung. Auf der vierspurigen Hauptstraße war zu dieser Uhrzeit ungewöhnlich wenig Verkehr.
„Wieso eigentlich Leandra?“, fragte Ben plötzlich in die Stille hinein. -
Lena war zuerst etwas erschrocken über diese abrupte Frage, doch dann lächelte sie. „Du kennst doch sicher die Star-Mission Trilogie?“ -
„Die was?“ Davon hatte Ben noch nie etwas gehört. -
„Komm, das ist nicht dein Ernst, oder?“ -
„Ach so...“, machte Ben, als ob er nun wüsste, was gemeint war. Aber dann schien er sich tatsächlich dunkel zu erinnern. -
„Leandra hat mich schon immer fasziniert. Egal was auch passierte, sie hatte immer die Kontrolle über die Situation. Angst war ihr unbekannt. Manchmal wünsche ich mir, etwas mehr wie sie zu sein.“ Etwas wehleidig blickte Lena auf den schmutzigen, asphaltierten Gehweg. -
„Ich mag dich so, wie du bist“, flüsterte Ben. „Wenn ich mich recht erinnere, passt dein Äußeres ja beinahe. Deine Augen, diese krass roten Haare. Ist die Farbe echt?“ -
Lena bedachte Ben mit einem Blick, der ihn unter anderen Umständen womöglich auf der Stelle in Dampf aufgelöst hätte. Doch anstatt seine Frage zu beantworten, stürzte es ihn nur in noch größere Ungewissheit.
Die Straßenlaternen tauchten die Umgebung in ihr rötlich oranges Natriumlicht. Eigentlich hätte der Straßenzug mit seinen Alleebäumchen idyllisch wirken müssen. Doch diese Ruhe verunsicherte Benjamin. Er tadelte sich selbst. Ständig wünscht man sich weniger Verkehr, mehr Ruhe, doch wenn das endlich einmal zutrifft, war es dann auch wieder nicht recht. „Wenn jetzt noch der Mond aufgeht, wird das noch ein richtig romantischer Spaziergang.“, sagte er stattdessen -
Lena hakte ihren Arm unter seinen. „Ja, ich mag Ruhe“, nickte sie zögerlich. Ein Notarztwagen kam mit Blaulicht vorbeigerast, dicht gefolgt …
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