„Nein, nein!“ Leandra sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Bitte nicht. Es tut mir nur leid, dass ich jetzt so unvorbereitet bin. Und dass ich dich mit meinem ganzen Kram nerve. Ich rede schon wieder zuviel!“ -
„Nein, ist schon gut. Beruhige dich. Es gibt überhaupt keinen Grund, sich aufzuregen. Ich bin auch nervös.“ -
Leandra, lief im Raum auf und ab, blieb stehen und sah ihn an. „Du bist keine fünf Minuten hier und ich quäle dich schon mit meiner Lebensgeschichte?“ -
„Komm her, setze dich mit auf dieses Sofa und atme erst einmal tief durch.“ -
Sie befolgte seinen Vorschlag. Ihre langen roten Haare fielen ungeordnet über die Rückenlehne. „Ich kann es immer noch nicht fassen...“, fuhr sie nach einer Weile fort. „weshalb antwortet jemand wie du auf so eine Anzeige?“ -
Ben sah sie an und grinste. „Wahrscheinlich aus dem selben Grund, wieso so eine wunderschöne Frau wie du so eine Annonce aufgibt.“ Ben verfolgte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. „Sag mir doch, weshalb du das getan hast?“ -
Jetzt kam sie ernsthaft ins Stottern. Das erste Mal, dass es ihr die Sprache verschlug.-
„Komm schon, sag es frei von der Leber weg. Das sollten wir sowieso von Anfang an so halten. Alles unverblümt ehrlich sagen, auch wenn du Angst davor hast, mich vor den Kopf zu stoßen. Eine kleine Abmachung, an die wir uns dann jedes Mal erinnern und uns nichts übel nehmen dürfen. Wenn ich anderer Meinung bin, sage ich das einfach. Von was man sich beleidigen oder kränken lässt, ist letztlich nur eine Frage der persönlichen Toleranzgrenze - Oder so ähnlich? Diese Regel stand in irgendeinem uralten chinesischen Weisheitenband.“ Ben lachte. -
Leandra kicherte. „Gefällt mir, dein Weisheitenband. Diese Grenze bestimmt man immer noch selbst.“ Dann wurde sie ernst. „So eine Abmachung kann nützlich sein. Das heißt, ich soll dir freiheraus und ungeschminkt das Sagen, was ich denke? Gut! Die Anzeige habe ich erst nach langem Zögern abgesendet. Ich fühlte mich einsam, sehnte mich nach einer Schulter zum Anlehnen und nach Zärtlichkeit.“ -
Ben schluckte. Leandra schien diese Abmachung viel ernster zu nehmen, als er seinen Spruch gemeint hatte. Behutsam legte er seinen Arm um ihre Schulter und zog sie zu sich, bis sich ihr Kopf an seinen Hals schmiegte. Leandra schien im ersten Augenblick zu zögern, doch dann lehnte sie sich gegen ihn. Wie lange hatte sie das bereits vermisst?
Er konnte ihre Wärme …
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