Benjamin fuhr herum. Da war etwas! Oder hatte er sich das nur eingebildet? Gut möglich. Er wandte sich wieder Lena zu. Diese lag noch immer mit dem Gesicht auf dem Tresen.
„Hey...“ Er drehte sich erneut herum. Da war irgendetwas im Saal! Und zwar keine Täuschung! Ein Geräusch, als würden zwei rohe Schweinslebern gegeneinander platschten. Er sah sich im ganzen Saal um, doch außer dem matten Licht und den unzähligen, finsteren Ecken war nichts zu sehen. Waren sie etwa doch nicht völlig allein?
Dieses Platschen war in der plötzlichen Stille deutlich zu hören. Vielleicht war es die ganze Zeit über da gewesen und nur von der Musik übertönt. Ben erschauerte. Was, wenn man sie die ganze Zeit beobachtet hatte?
Er stieß Lena an. „Los, wir müssen dich ins Krankenhaus bringen! Daran führt kein Weg vorbei.“-
Diese schien zu blinzeln, dann rutschte ihr Körper von der Theke auf den Boden. Ben kniff beide Augen zusammen. Das pitsch - patsch Geräusch raubte ihm jeden klaren Gedanken. Was mochte das sein? Seine Vorstellung irrte hilfesuchend umher, versuchte jeden Schatten mit einer rationalen Erklärung zu verbinden.
Doch ihm blieb nicht die Zeit! Er musste Lena hier raus schaffen, sie in ärztliche Betreuung bringen, das hatte oberste Priorität! Die Geräusche aus der Dunkelheit bestärkten diesen Entschluss nur noch.
„Hey Lena, du musst jetzt aufstehen! Wir müssen gehen!“ Er beugte sich zu ihr hinunter. Schrie beinahe, um bis in ihr benebeltes Bewusstsein vorzudringen. „Hast du dir weh getan?“ Aber das einzige, was sie ihm antwortete, war wirres Gefasel. Er zog an ihrer Hand, wollte ihr aufhelfen, doch ihre Bewegungen waren unkontrolliert und ziellos. Ben sah, wie sie versuchte, auf dem Boden Richtung Tür zu kriechen, wie ihre Hände nach ihm tasteten und dabei zitterten. „Lass mich nicht zurück, bitte.“-
Ben griff nach ihrem Oberarm und zerrte sie nach oben, bis Lena wieder an der Theke lehnte. „Kannst du dich wenigstens etwas festhalten?“, fragte Ben, während er versuchte, ihren Körper irgendwie auf seinen Rücken zu hieven. Die Antwort blieb im Lena schuldig.
„Komm schon, los jetzt“, sagte er, eher um für sich selbst die Stille zu vertreiben. Vorsichtig probierte er ein paar Schritte. Lenas Arme hingen über seinen Schultern und seine Hände hatten sie fest gepackt, um ihr Hinabgleiten zu verhindern. Mit dem Gefühl, jeden Augenblick das Gleichgewicht …
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