„Vielleicht ist das ja bereits mit uns geschehen, oder wie erklärst du dir das hier alles.“ Seine Armbewegung schloss den gesamten Dancefloor ein. „Glaubst du wirklich, die Polizei hat hier geräumt? So schnell?“-
Lena zuckte mit den Schultern. „Warum nicht, das Revier ist nicht so weit von hier entfernt. Aber vielleicht ist in der Dunkelheit auch eine Panik ausgebrochen und sie sind alle hinaus gestürmt? Mir ist das momentan völlig gleich. Ich möchte nur noch hinaus.“-
Benjamin nickte. „Doch vorher...“ Er ergriff ihre Hand und zog sie zur Theke, hinter der ein Telefon stand. „Du brauchst dringend ärztliche Hilfe, Lena. Meinst du wirklich, du schaffst es mit dieser Wunde bis ins Hospital?“-
Lena winkte ab. „Na klar! Bis du darauf gegriffen hast, habe ich sie nicht einmal bemerkt. Sogar jetzt fühle ich mich schon wieder halbwegs in Ordnung, von etwas Übelkeit mal abgesehen.“-
„Trotzdem sieht es alles andere als gut aus. Ich werde den Notdienst anrufen, besser ist besser.“-
„Nein, lass nur Ben! Ich komm schon klar...“-
Doch dieser hatte bereits den Telefonhörer am Ohr, wählte und hob die Augenbrauen. „Es klingelt, doch keiner nimmt ab.“-
„Ben, ich fühle mich gut!“, unterbrach ihn Lena.-
Doch dieser ignorierte ihren Einwand. Das piepende Klingelzeichen wurde immer wieder von knirschenden Knacktönen unterbrochen. Dann brach die Verbindung mit einem Kratzen ab. Benjamin legte den Hörer wieder auf die Gabel. „Verfluchte Technik!“-
Lena zuckte mit der Schulter. „Ist doch nicht so schlimm.“-
„Nicht so schlimm?“ Ben sah aus, als würde er jeden Augenblick die Fassung verlieren. „Sieh dich doch mal um.“-
„Du hast ja Recht! Ich meinte diese Verletzung.“ Sie deutete mit dem Finger über ihre rechte Hüfte, hütete sich jedoch davor, den Stoff ihres T-Shirts zu berühren.-
„Wenn du den Eiterherd gesehen hättest, würdest du nicht so reden, gewiss nicht!“-
Lena verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. „Na wenn schon. Ob ich nun weiß, wie es aussieht oder nicht ändert schließlich nichts an meinem Zustand. Je mehr ich daran denke, desto heftiger beginnt es dort zu hacken und zu bohren. Das ist schließlich schon schlimm genug.“-
Bens Blick glitt über die unzähligen Flaschen, welche hinter der Bar in verspiegelten Regalen aufgebaut waren.-
„Was hast du vor, Ben?“-
„Vermutlich nichts, was du gut finden wirst.“ …
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