Lena kniff ihre Augen zusammen, wirkte irritiert und etwas abwesend. „Oh, entschuldige bitte, Ben. Das wollte ich nicht, ehrlich!“-
„Autsch, das glaube ich einfach nicht!“ Ben betrachtete seine blutige Hand.-
„Kannst du mir noch mal verzeihen, Ben? Ich wusste selbst nicht...“-
Doch dieser winkte ab. „Bleib du auf deinem Sofa liegen und komme mir ja nicht mehr zu nahe. Wie viel Zeit haben wir zwei hier zugebracht?“-
Lena zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung?“-
„Egal, ich werde jetzt endlich einen Arzt für dich holen.“ Kopfschüttelnd betrachtete er nochmals seinen Oberarm. Das Hemd war an dieser Stelle regelrecht zerkaut. Es wurde höchste Zeit, dass diese Frau Hilfe bekam. Ben ging auf die Glastür zu, welche ins Innere führte. Selbst wenn er erst einen Arzt suchen musste, würde er in spätestens einer Viertelstunde zurück sein. Seine Hand stieß gegen den Knauf, doch die Tür hielt stand, war verriegelt und verrammelt. Erst jetzt bemerkte Ben den umgestürzten Schreibtisch, mit welchem man von der anderen Seite versucht hatte, die Eingangstür zu verbarrikadieren.
Wütend trat Ben gegen die Tür, rüttelte. Kurzentschlossen holte er sich einen der Stühle vom Wartetisch und hämmerte damit gegen die Glastür. Mit einem dumpfen Brrr splitterte die Scheibe in Millionen Einzelteile und versperrte die Sicht nach innen. Die Folie der Verbundsicherheitsglasscheibe hielt die Bruchstücke beharrlich an Ort und Stelle.
Benjamin stieß mit den Stuhlbeinen zu, bis sich eine Spitze durch die Kunststofffolie hindurch presste. Ben sog tief Luft ein. So fit hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Schon gar nicht vor seinem Zusammenbruch. Woher kam dieser plötzliche Energieschub und vor allem, wie lange würde er anhalten? Ben hatte keine Erklärung dafür und momentan war ihm das alles auch reichlich egal, er wollte durch die Tür hindurch, das war sein aktuelles Problem.
Schon bald hatte er eine Handtellergroße Öffnung in die Tür geschlagen. Immer wieder stieß er mit dem Stuhl zu, bis ihn eine Stimme aus dem Konzept brachte. „Was tun sie da? Allmächtiger, lassen sie das!“ -
Erstaunt blickte Ben auf und entdeckte ein Gesicht durch die Öffnung in der Tür. „Bin ich froh, sie zu sehen, Doc. Dem Himmel sei Dank.“ Ben hatte zwar keine Ahnung, ob das da vor ihm tatsächlich ein Arzt war, aber …
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