Die Pinnwand gegenüber der Treppe ins Obergeschoss, war mit kleinen Zetteln übersäht. Einige davon hatten sich bereits über den Boden verstreut. Direkt daneben führte ein Gang zur Rückseite des Reihenhauses. Ben konnte das orange Licht der Hofbeleuchtung sehen. Zielstrebig steuerte er auf den einzigen beleuchteten Büroraum am Ende des Ganges zu und öffnete die Tür.
Auf dem Boden vor dem Empfangstresen hatten sich bündelweise Formularvordrucke verteilt. Ben sah sich um. Hier war niemand. Das hintere Fenster auf der rechten Seite stand sperrangelweit offen, so dass die grünkarierten Vorhänge im fauchenden Wind wild flatterten. Konnte der Durchzug all diese Zettel so durcheinander gepustet haben? Schnell schloss Ben die Eingangstür hinter sich.
„Hallo?“ Die Worte hallten seltsam in der großen, karg möblierten Dienststube. „Ist jemand hier?“ Ben tappte durch die offen stehende Klappe hinter den Empfangstresen. Eine angelehnte Tür führte von dort in einen ebenfalls beleuchteten Nebenraum. Bestimmt klopfte der Knöchel seines rechten Zeigefingers viermal gegen das Türblatt, bevor er es vorsichtig zur Seite schob.
Aktenschränke und ein riesiger Schreibtisch füllten den kleinen Archivraum vollständig aus. Die uralte Tapete an den Wänden zeugte davon, dass hier hinten selten Gäste erwartet wurden. Eine Leselampe am Schreibtisch beleuchtete eine halbvolle Tasse Kaffees. Daneben lag ein zurückgelassener Kugelschreiber.
Unruhig sah sich Benjamin um. Doch auch hier war niemand. Er widerstand dem Drang, noch einmal laut zu Rufen. Stattdessen steckte er seinen kleinen Finger in die Kaffeetasse. - Eiskalt! Was hatte das zu bedeuten? Ben griff nach dem achtlos herabbaumelnden Telefonhörer. Tot, wie der Rest dieses Gebäudes! Sorgfältig legte er ihn zurück auf die Gabel. Weshalb, konnte er selbst nicht erklären.
Dann widmete er seine Aufmerksamkeit dem Schmierzettel neben dem Kaffeebecher. Die hastig gekrakelten Worte waren kaum zu entziffern. Da stand etwas von Sperrzone und standhalten, doch am meisten beunruhigte ihn das deutlich erkennbare Fragezeichen dahinter.
Das Krachen einer Tür ließ Ben zusammenfahren. Er lauschte, doch außer dem pfeifenden Wind war nichts zu hören. Vorsichtig ging er zurück zur Archivtür und lugte in den Tresenraum. „Ist jemand hier?“
Die Vorhänge wedelten. Vielleicht sollte er endlich dieses Fenster schließen?
Wieder polterte eine Tür. Benjamin sträubten sich alle Nackenhärchen. …
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