… Ich bin Ihr Auftraggeber, ein zahlender Kunde, bedienen Sie mich gefälligst.“ Langsam ging der Herr Bankier Sam gehörig auf die Nerven. „Es läuft nach meinen Regeln, oder überhaupt nicht.“ „Ja, und was haben wir von Ihren Regeln? Tote Kinder.“ Die Worte verletzten Sam zutiefst. Wütend schleuderte sie ihre Worte gegen die Windschutzscheibe. „Während Sie sich in der Schweiz die Eier geschaukelt haben, hat er Ihrer Tochter die Haut abgezogen. Er hat sie ausgestopft und als lebensgroße Schaufensterpuppe ausgestellt. Das waren nur die Hauptinfos. Wünschen Sie Details? Bitte gedulden Sie sich noch einen Moment. Hinten im Sarg, bei Summersby, habe ich einen detaillierten Bildband, der die Präparation der einzelnen Kinder sehr genau wiedergibt. Nur für den Fall, dass meine geneigte Kundschaft den Worten einer für Geld mordenden Irren keinen Glauben schenken will.“ Fassungslos starrte er Sam an. Sam, die sich schon genug über ihren Gefühlsausbruch ärgerte, fuhr ihn trotzig an. „Was ist? Sie wollten es wissen, oder?“ Voller Abscheu betrachtete Danielles Vater Sams Profil. „Was sind Sie nur für ein Mensch? Sind Sie überhaupt noch einer? Oder hat etwas vom Wahnsinn Ihrer Opfer auf Sie abgefärbt? Nur um Ihr eigenes krankes Gewissen zu beruhigen, wollen Sie uns diesen Bildband unter die Nase halten? Sie müssen wahnsinnig sein. Sie Monster.“ Sam presste trotzig die Lippen aufeinander. Selbstgefälliges Arschloch, dachte sie. Was bildete er sich ein, hier über sie zu richten. Zum Morden war sie gut genug, jetzt machte er ihr auch noch zum Vorwurf, dass sie nicht feinfühlig genug war. Doch Sam erkannte durchaus einen Funken Wahrheit in seinen Worten. Na und, sie hatte gegen ihre eigenen Dämonen zu kämpfen. Sie angelte sich eine Zigarette aus der Hosentasche und drückte den Zigarettenanzünder des Volvos. „Sie wollen hier drin doch nicht etwa rauchen?“ Entrüstung schwang in seiner Stimme. Sam hielt den glimmenden Anzünder an die Spitze ihrer Zigarette. „Erklären Sie mir, wie Sie mich daran hindern wollen.“ Sie blies den Rauch in seine Richtung. Die restliche Fahrt verbrachten sie mit eisigem Schweigen. Sams Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen, als sie vor Dicks Hütte anhielt. Es war dunkel. Sam sah auf die Uhr. 21:06 Uhr – eine Punktlandung. „Was ist? Sind wir da?“ Danielles Vater sah sich unruhig um. Sam öffnete die Wagentür. „Ich habe noch was zu erledigen.“ Sie stieg aus und sah das verblassende Polizeisiegel, mit dem die Hüttentür immer noch verschlossen war. …

◄ zurück blättern Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
3313 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!