… „Jammer, jammerschade.“ Mit dem ersten Hieb drang die Schneide tief in sein Fleisch. Sam hörte es knacken, als die Axt auf seine Wirbelsäule traf. Dick hatte keine Zeit zu schreien oder sich zu wehren. Beim ersten Hieb war er schon tot. Er fiel mit dem Gesicht auf den Tisch. Sein Blut spritzte gegen die Decke der Küche und hinterließ ein Muster aus rötlichem Nebel. Sam zog die Schneide mit einem hässlichen Schmatzen aus der Wunde hervor. Dunkles, fast schwarzes Blut tropfte auf den Boden. „Scheißkerl“ Sam nahm Maß und trennte den Kopf mit einem weiteren heftigen Hieb von seinem Körper. Die Axt fiel ihr aus der Hand. Fast wie in Trance griff sie in sein volles, vom Duschen noch feuchtes, Haar und trug den Kopf mit sich in den Wohnraum. Aus der fast leeren Tüte griff sich Sam zwei Teelichter. Von Dicks Hals fielen dicke Bluttropfen auf den Boden und zogen eine blutige Spur bis vor die Tür, hinter der das gerahmte Foto von Sandys Abschlussball stand. Sam stellte Dicks Kopf auf das Brett und positionierte ihn so, dass sein gebrochener Blick auf das Foto fiel. Gelassen entzündete sie die frischen Teelichter und entfernte die ausgebrannten, die Dick und sie gemeinsam in der letzten Nacht aufgestellt hatten. Dick hatte Recht behalten, wenn die Teelichter ausgehen, passiert etwas Schlimmes. Sie zog die Tür hinter sich zu. Drei Stunden später saß Sam in ihrem Porsche und schoss auf der Straße dahin. Sie hatte all ihre Sachen in ihre Reisetaschen geworfen und die Hütte so gut es ging von ihren Fingerabdrücken gesäubert. Dicks Leichnam hatte sie in der Küche zurückgelassen. Auf dem nächsten größeren Rastplatz hielt sie an und bestellte sich bei der drallen Bedienung ein Fernfahrerfrühstück mit starkem Kaffee. Sie rief Benedict an und informierte ihn über die jüngsten Ereignisse. Sie bat ihn, ihr die Adresse eines erstklassigen Wellnesshotels zu nennen. Im Hotel angekommen, machte Sam sofort einen Termin mit der hauseigenen Typberaterin. Sam erklärte ihr, dass sie sich gerade aus einer langjährigen Beziehung gelöst hätte und ihren Typ komplett verändern wolle. Die Beraterin riet Sam zu einem kinnlangen Pagenkopf. Der schwule Friseur des Hauses färbte Sams Haar brünett und zog rostrote Strähnen hinein. Ihre Locken wurden mit einem Glätteisen bekämpft. Die Typberaterin steuerte dunkelbraune Kontaktlinsen zur Vollendung des Werkes bei. Sam betrachtete neugierig ihr neues Gesicht im Spiegel. Niemand würde sie mit einer langhaarigen, gelockten Blondine in Verbindung bringen. …

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