… Der Teufel? Sam erhob sich langsam von Sandys Grab. Sie fühlte sich um Jahrzehnte gealtert. Sie ging zu der Stelle, die ihr der Widdermann gezeigt hatte. Tatsächlich war die Erde dort feucht und locker. Jemand musste vor kurzem hier gegraben haben. Sie rannte zurück zu Dicks Hütte. Sam überzeugte sich davon, dass Dick noch fest schlief. Dann duschte sie ausgiebig und zog sich an. Sie wählte eine lange Hose, damit er durch ihre mit Brennnesselpusteln übersäten Beine nicht misstrauisch wurde. Sam stand gerade unschlüssig in der Küche, als sie hörte, wie er auf dem Boden im Wohnraum erwachte. Mit hölzernen Schritten ging sie zur Couch. Er strahlte sie an. „Morgen Sonnenschein.“ Sam hätte ihm am liebsten sein falsches Grinsen aus dem Gesicht geschnitten. Sie zwang ihre Mundwinkel nach oben. „Ich habe einen Bärenhunger. Machst du uns dein berühmtes Junggesellenfrühstück?“ Er griff nach ihrer Hand. „Vielleicht später?“ Sie zog ihre Hand zurück. „Du bist unersättlich.“ Er stand auf und berührte ihr Gesicht. Sam musste alle Kräfte aufbieten, um nicht vor ihm zurück zu zucken. Sein Daumen strich über ihre vollen Lippen. „Du hast doch auch Hunger.“ raunte er ihr zweideutig zu. Der Irre hatte schon wieder einen Ständer. Sam sah zum Badezimmer. „Geh kalt duschen Dick. Wenn dein Kaffee besser wird, als beim letzten Mal, kann ich vielleicht auch was gegen deinen Appetit tun.“ Locker und beschwingt ging er zum Badezimmer. Sam wartete, bis sie das Wasser rauschen hörte und spurtete los. Hastig betrat sie den Geräteschuppen und riss die Axt aus ihrer Halterung. Das Werkzeug lag schwer und beruhigend in ihren Händen. Die Schneide sah blank und scharf aus. Sie erinnerte sich an die Worte des Widdermannes. „Töte ihn, bevor er dich tötet.“ Sam blieb lange mit geschlossenen Augen stehen und bereitete sich auf das Unvermeidbare vor. Sam betrat die Hütte. Dick stand bereits in der Küche und schlug Eier in eine Pfanne. Er sah kurz zu ihr. „Was willst du mit der Axt?“ Sam drehte den Stiel in ihren Händen. „Ich dachte, wir könnten ein wenig Holz schlagen und uns vor dem prasselnden Kaminfeuer lieben.“ Dick schabte die Eier in eine Schüssel und trug sie zum Tisch. „Sehr romantisch. Nur leider habe ich keinen Kamin.“ Er setzte sich an den Tisch. Sam betrachtete die gebräunte Haut in seinem Nacken. „Das ist aber schade.“ Sie umschloss den Griff der Axt mit beiden Händen und holte aus. …

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