“Vera, das ist doch nicht dein Ernst. Du steckst hier mitten in einer Beziehung, die für dich noch lange nicht zu Ende ist. Eine Krise von Joachim, der vielleicht auch etwas unter Schock steht und du willst jetzt sofort, in dieser Situation, einen neuen Partnervorschlag. Wie möchtest du mit diesem Partnervorschlag umgehen, wie stark muss dieser Mann sein, um mit dir, so wie du jetzt bist, umgehen zu können. Wäre es nicht sinnvoller, etwas Zeit vergehen zu lassen, Joachim Zeit zu lassen, zu dir zurückzufinden, als von heute auf morgen die Schuhe zu wechseln?”
Vera sah mich nur entgeistert an und ihr Blick sagte mir, dass es ihr Ernst war. Wie lange hatte es gedauert, dass sie nach Dirks „es ist aus und vorbei“ hier bei mir angerufen hatte und gekommen war?
Ich versuchte, Vera zu beruhigen “Vera, jetzt gleich und sofort das geht nicht, das braucht Zeit zur Vorarbeit.” Es fiel mir schwer, mir mein Befremden nicht anmerken zu lassen und ich hatte eine Ahnung, was auf mich zukam.
Kein herzlicher Abschied. Vera war wieder einmal böse auf mich. Ihr Redeschwall ließ mir keine Gelegenheit, ihr zur Begrüßung ein gutes neues Jahr zu wünschen. Beim Abschied hatte ich es dann nachgeholt, woraufhin sie mir dann prompt entgegenschmetterte: “Sag, spinnst du, meinst du, das ist jetzt wichtig?”
“Doch Vera, so etwas ist immer wichtig.”
Ich hatte sie weder nach dem Modestübchen noch nach `Edlem und Kostbarem` gefragt, denn sie hatte sich ja auch nicht dafür interessiert, wie es im Urlaub war. Ich sah wirklich nicht sonnengebräunt aus.
Was sollte ich mit Vera machen? Am besten erst einmal gar nichts. Nach den Geschäftsbedingungen müsste ich ihr erst in vierzehn Tagen einen neuen Partnervorschlag präsentieren oder ihr mitteilen, dass ich mich veranlasst sehe, für sie eine Sonderinsertion vorzunehmen. Vera war eine Klientin wie jede andere.
Ich hoffte auf Joachim, vielleicht auch auf Dirk, das Modestübchen und `Edles und Kostbares`. Ich ließ Vera auf dem Schreibtisch in der hintersten Ecke liegen, so vieles erledigt sich mit der Zeit von ganz allein. War Vera jetzt eine Übriggebliebene?
Keine zwei Tage vergingen, und Vera mahnte den neuen Partnervorschlag an. Ganz lieb und freundlich wurde sie von meiner Mitarbeiterin auf die Geschäftsbedingungen hingewiesen und trotzdem schnodderte sie ins Telefon, dass man das nicht mir ihr machen könne und wollte unbedingt mit mir verbunden werden. Leider war ich aber gerade in einer Besprechung mit einem Klienten. …
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