Kuppeln ist mein Gewerbe
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Kuppeln ist mein Gewerbe
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Der Häuserbauer aus dem angrenzenden Landkreis war mein nächster Partnervorschlag für sie. Richard, getrennt lebend, fünfzig Jahre, seine fünfzehnjährige Tochter lebte bei ihm. Er war wie Heiner, fast zwei Meter hoch aber im Gegensatz zu Heiner einhundertdreißig Kilogramm schwer. Auch hier konnte ich sagen: Was für ein Mann. Richard war im Erzählen ein absoluter Erfolgsmensch. Was er alles baute und verkaufte, schlüsselfertig, einschließlich Grundstück und Finanzierung für den kleinen Geldbeutel. Umsätze in Millionenhöhe würden dieses Jahr erwartet. Und doch hatte er ein angemietetes Büro und eine ebenfalls angemietete Wohnung in einem alten Haus, in dem der Treppenhausanstrich seit mindestens zehn Jahren überfällig war. Sowie er Zeit habe, entschuldigte er sich bei mir, doch im Moment habe er so viele Häuser verkauft, dass er an Renovierung nicht denken könne.

Wer hatte ihm nur geraten, bei seiner Größe und Leibesfülle auch noch Trachtenjanker zu tragen? Auf meinen Blick erklärte er: „Diesen Stil gibt es auch in meiner Größe. Etwas Schickes ist hier schwer zu finden. Sowie ich mich  wieder verliebe, nehme ich ganz schnell fünfzig Pfund ab.“ 

Ein Millionen einbringendes Geschäft betreibt er, Wohnung und Büro zur Miete und einen Führerschein hatte er auch nicht. Einmal nur, ein einziges Mal habe er sich nach zwei oder drei Bierchen und Schnaps ans Steuer gesetzt und schon war er für vier Jahre seine Fahrerlaubnis los. Aber im nächsten Jahr, da würde er wieder fahren, ein passendes Auto hatte er sich auch schon ausgesucht. Ich hatte meine Zweifel, ob er, ohne verliebt zu sein, in so eine Sportrakete wie er sie mir beschrieb, hineinpassen würde. Aber dass er passen würde, das sollte ja meine Aufgabe sein. Eigentlich trinke er nur Wasser ohne Kohlensäure. Also stilles Wasser. Stille Wasser sind tief. Seine Wässerchen waren so tief, dass sie mindestens zur Hälfte mit Wodka verdünnt waren. Irgendwie war es an seiner Nase zu sehen und irgendwie war er doch ein netter Kerl.

Ein Autodidakt sei er, alles habe er sich selbst beigebracht und in allem sei er der Beste.

Von seiner Frau hat er sich getrennt, nachdem sie sich innerhalb der vierzehn Ehejahre von Kleidergröße vierunddreißig auf vierzig, wie er sagt “hochgefressen” hat. Bei einer Größe von einem Meter fünfundsiebzig eigentlich wohlproportioniert. Er habe ihr oft gesagt, dass er keine Fettklopse mag, aber nie habe sie auf ihn gehört und irgendwann habe er es dann nicht mehr ertragen. …
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