Niemals dachte Joachim daran, dass er Susanne schon während ihrer Schwangerschaft allein gelassen hatte und auch später, als Mäxchen geboren war, hatte sich nichts daran geändert. Wichtig war für ihn, dass er einen Sohn hatte. Er war ein Supervater, aber nicht zum Ehemann geeignet. Diese Einsicht kam ihm erst, als es für ihn und Susanne bereits zu spät war. Maximilian konnte zu diesem Zeitpunkt schon laufen und Susanne lief mit ihm fort.
Den Samstag vor dem vierten Advent verbrachte Susanne wie immer im Krankenhaus und Vera und Joachim tranken gemeinsam Kaffee. Joachim hatte in den letzten Tagen viel unternommen. Er war sich sicher, dass er das Sorgerecht für seinen Sohn bekommen würde. Der Termin vor dem Familiengericht war am siebzehnten Februar anberaumt. Kein Zweifel, dass dann seine Ehe geschieden werden würde. Für das Sorgerecht ist das Jugendamt zuständig und das würde für Susanne entscheiden. Vera wirft im Hartherzigkeit vor und die zeigte er ihr ziemlich deutlich als er plötzlich aufstand und mit den Worten ging: “ich kann mir gut vorstellen, dass es dir lieber ist, wenn Maximilian bei Susanne bleibt. Ist dann ja auch leichter für dich.” Ein harter Abschied in kalter Winternacht.”
Am letzten Sonntag vor Weihnachten fand in der Baustofffirma von Joachim die Weihnachtsfeier aller Filialen statt. Joachim Klaus, Geschäftsführer und verantwortlich für 320 Mitarbeiter wollte kneifen und war sicher, Maximilians Unfall sei Grund genug, nicht dabei sein zu müssen. Der Senior, ein älterer Herr, der aus einem kleinen Familienunternehmen diesen Betrieb hat wachsen lassen, nahm ihn jedoch in die Pflicht. Ein ganzes Jahr sind die Mitarbeiter für den Betrieb da gewesen, selten haben sie ihre Pflichten vernachlässigt und Joachim habe schließlich keinen Toten zu betrauern, sein Sohn habe lediglich einen Unfall gehabt was ihm außerordentlich leid täte und bestimmt eine schwere Zeit für ihn sei. Wie ihm zu Ohren gekommen sei, gäbe es eine neue Frau an seiner Seite. Der Senior erwartete, dass Herr Klaus seinen Erwartungen entsprach und bei der Weihnachtsfeier anwesend sein würde.
Als Susanne zu Mäxchen ins Krankenhauszimmer kam, fand sie einen verschlossenen Briefumschlag auf seinem Nachtschrank. Es war eindeutig Joachims Schrift. Schmunzelnd las sie die Zeilen: “Ich habe die Verpflichtung, an der Weihnachtsfeier teilzunehmen. Ich kann heute erst spät abends zu Maximilian kommen.” So kannte sie Joachim, auch heute noch hat er seinen Stock im Rücken. …
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