Und dann erzählte sie:
Zwei Tage vor Eröffnung von `Edles und Kostbares` war Joachim bei mir. Wir haben abends zusammen gegessen und darüber gesprochen, was wir Weihnachten machen könnten. Es war ein ruhiger, schöner Abend. Joachims Handy klingelte, obwohl er eigentlich keine Anrufe erwartete. Er ließ es klingeln. Mehrmals erinnerte seine MobilBox an einen Anruf in Abwesenheit.
Zwischendurch räumte ich die Geschirrspülmaschine ein und Joachim, mehr um das Klingeln der MobilBox zu stoppen als aus Neugierde, hörte seine Nachricht ab. Es war Martha, die um seinen sofortigen Rückruf bat, denn Max habe einen Unfall gehabt. Diese Nachricht war mittlerweile zwei Stunden alt.
Aus der Küche hörte ich, wie sich seine Stimme laut und erregt überschlug. “Du wirst sehen, ich werde es dir zeigen, wie konntest du nur...” und immer wieder das gleiche. Ich dachte an irgendetwas Furchtbares, denn mit dem Fernseher konnte er sich ja nicht unterhalten haben. Die Tiraden an Beschimpfungen nahmen kein Ende und waren für mich völlig zusammenhanglos und unverständlich. Der Sinn ging mir nur bruchstückhaft auf. Max hatte einen Unfall und Joachim telefonierte mit Susanne. Er griff sie an und beschuldigte sie.
Erst später erfuhr ich von Martha, was geschehen war. Martha war bei Mäxchen, als er ins Krankenhaus geflogen wurde.”
Martha hatte nachmittags mit Mäxchen einen Marktplatz mit seinen Bauklötzen gebaut. Es war Mäxchens liebstes Spiel, wenn es draußen stürmte und schneite. Sie verspielten viele Stunden. Weil im Haus nicht geraucht werden durfte, ging Martha mit ihrem Handy und einem Päckchen Zigaretten ins Gartenhaus. Max spielte, wie schon so oft, allein weiter, denn Häuser zu bauen und Menschen darin wohnen zu lassen, war eines seiner Lieblingsbeschäftigungen. Er fühlte sich nicht allein gelassen, denn er wusste, dass Martha nur im Gartenhaus war und er sie jederzeit hätte rufen können.
Mäxchen hatte einen Weihnachtsmarkt gebaut und dafür fehlte ihm die Spieluhr mit den Pferdchen und dem Karussell das im Bücherregal auf dem Flur stand. Kaum einen halben Meter breit und bis zur Decke reichend stand es hier mehr zur Dekoration als dass es seinen Zweck erfüllte. Aus dicken Eichenholzbrettern, die noch schwerer durch das Gewicht der Bücher wurden, war es nur ineinander gesteckt und nicht an der Wand angeschraubt. Die Mitarbeiter des Möbelhauses sagten, das hält so, das kann niemals umkippen, da muss sich schon jemand ranhängen aber wer hängt sich schon an ein Bücherregal? …
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