Er freut sich wie ein Kind, das zur Oma nach Hamburg darf. Aber da ist auch eine kleine Gänsehaut wie bei jedem Abenteuer. Man weiß halt nie, was dabei herauskommt. Und noch etwas, der Goldene Löwe ist nicht der Bierbauch, er hat weder Anzug noch Krawatte. Er muß sich entscheiden: kaufen oder pumpen. Denn ohne, unmöglich. Der Kare hätte sicher einen. Und die richtige Größe auch. Und hergeben, für einmal, keine Frage. Der Kare ist sein Freund, wird schon noch kommen.
Er wartet. Rutscht auf dem Stuhl herum. Die Minuten gerinnen zu Ewigkeiten. Aber die Tür bleibt zu. Wer geht bei dem Wetter schon aus dem Haus, wenn er nicht muß?
Er wird der anderen Seite eine Chance einräumen, eine halbe Stunde.
Die halbe Stunde vergeht. Kein Kare. Überhaupt niemand. Er verlängert um fünfzehn Minuten. Verlängert ein zweites, ein drittes Mal...
Was kostet so ein Anzug? Drei Hunderter, fünf? Haben täte er die schon... Aber fünf Hunderter, für nichts und wieder nichts. Weil, einmal ist wie nichts...
Aber vielleicht geh ich ja dann öfter so wo hin, Konzert, Theater. Weiß man's?
Bis obenhin voller Vorsätze trinkt er aus, und die letzten Tropfen, die ihm durch die Kehle rinnen, bringen auch die rettende Idee mit.
Er winkt die Katrin heran. Ob sie einen Moment Zeit habe. Und deutet auf den Stuhl gegenüber.
„Aber nur für ein Momenterl. Und weil du's bist, Juppi. Also, was hast auf'm Herzen?“
„Dein Mann, was tut der eigentlich so den ganzen Tag?“
„Was kümmert\'s dich“, fährt ihn die Katrin an, will schon wieder aufstehen.
„Schon gut, Katrin, geht mich nichts an, aber sag, eigentlich geht er doch eher selten aus. Ich mein so richtig, Anzug, weißes Hemd und so?“
„Kaum.“ Sie bleibt mißtrauisch.
„Aber er könnte doch? Er hat doch sowas? Anzug, Krawatte, was man halt so braucht.“
„Was willst, Juppi? Sag, was'd willst und stiehl mir net die Zeit.“
„Also, die Sache ist nämlich die“, druckst er herum, „ich hab gedacht, weil doch er und ich... Ich meine, er ist vielleicht ein bißchen größer als ich, auch da rum“ - und deutet auf seinen Bauch - „möglicherweise ein wenig mehr, aber so im Großen und Ganzen haben wir doch die gleiche Figur. Könnte man doch so sagen.“
Die Katrin schweigt, blickt ihm erwartungsvoll ins Gesicht.
„Also, verstehst du, ich will dir nicht... - Oder deinem Mann... Zu nahe, nie. Dasmußtdumirglauben. …
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