Wenn ein Tag schon so anfängt
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… verschluckt hätte.

„Hat der Herr schon gewählt?“

„Noch nicht.“

„Wir empfehlen heute unser Menü eins. Eine Zwiebelsuppe mit Croutons und einem Sahnehäubchen, Entrecote mit Petersilienkartöffelchen auf Buttererbsen und als Dessert Vanilleeis mit heißen Himbeeren.“

„Ja, bitte.“

„Sehr wohl. Wünschen der Herr ein Entree?“

Der Juppi will den Mann jetzt nur noch loswerden. Nur mühsam bringt er ein „Danke nein“ zustande.

Doch der Kellner weicht ihm nicht von der Seite. Hat diesmal auch keine Empfehlung. Dafür stürzt er den Gast in noch tiefere Tiefen: Wenn er sich eine Bemerkung erlauben dürfe, sagt er, allein schon die Vorstellung, zu einem Entrecote einen Weißwein zu trinken, tue ihm weh. Ob er dem Herrn nicht vielleicht einen Roten bringen dürfe?

Zitternd greift der Juppi nach der Getränkekarte, hechelt über die Seiten, nimmt den, der ganz oben steht: „Hex von Dasenstein“, und kleiner darunter: „samtig, süffig, lieblich.“ Erleichtert bestellt er einen Viertelliter davon.

Das Knarzen entfernt sich, verstummt. Der Juppi sitzt wie auf einer heißen Herdplatte, kocht vor Wut, er möchte rasen, schreien, toben, allen Leuten ein „Nicht mit mir!“ an den Kopf schleudern. Aber er tut es nicht, er muß alles hinunterschlucken. Er sitzt, wartet und lauert dem Knarzen der gestohlenen Schuhe entgegen. Verkeilt und verliert sich so im Lauern, daß er den Kellner erst bemerkt, als der ihm den Rotwein serviert.

Er nippt vornehm am Glas, nickt und bemüht sich um Herablassung. Was geht ihn dieser Schuheklauer an? Ich bin doch hier der Kunde, sagt er sich, der Mann lebt schließlich von meinem Geld. Überhaupt, warum erlaubt er diesem Herrn, ihn derart aus der Fassung zu bringen? Und langt in die Tasche, knistert sich mit den Scheinen neuen Mut zu.

„Ich wünsche dem Herrn einen guten Appetit“, sagt der Kellner, als er ihm in einem zierlichen Tässchen die Zwiebelsuppe mit dem Sahnehäubchen obendrauf serviert. Und knarzt zur Theke zurück. Wieder hat ihn der Juppi nicht gehört. Dafür hat er etwas anderes gehört: die Geringschätzung, mit der dieser seinen Wunsch vorgebracht hat.

Die Suppe dampft, sie ist heiß. Ihm wird nicht nur warm um die Nase, ihm wird auch warm ums Herz. Er beschließt, sich über sowas nicht mehr zu ärgern oder sich den Abend vermiesen zu lassen. Soll doch denken, was er will, was kümmert\'s mich? Er schiebt mit dem Löffel das Sahnehäubchen beiseite und beginnt zu esse       n.FasthätteersichdieZungeverbrannt.  …
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