Liebesleid
Tage vergingen. Gitta hatte von Micki erfahren, daß Klaus etliche Male versucht hatte Karena telefonisch zu errei-chen, diese aber jedesmal sofort aufgelegt hatte. Sie wei-gerte sich strikt, seinen Erklärungen zu lauschen und hatte auf stur geschaltet. Klaus hatte Micki erzählt, daß Melinda sich ihm einfach an den Hals geworfen hatte, gab aber auch zu, daß er in einem Moment der Schwäche einfach dem Verlangen nachgegeben hatte, die kleine schutzbedürftige Gestalt festzuhalten. Und eben diesen Moment hatten Karena und Gitta mitbekommen. Gitta hatte Karena natürlich erzählt, was Micki erfahren hatte, aber Karena konnte und wollte nicht über ihren Schatten springen.
*
Klaus war ähnlich verzweifelt wie Karena. Die Unruhe trieb ihn aus dem Haus und er trank öfters mehr als im guttat. Er wollte die Hoffnung nicht aufgeben, aber je mehr Zeit verstrich, desto weniger konnte er an eine Ver-söhnung mit Karena glauben. Diese Verzweiflung nutzte Melinda natürlich weidlich aus. Wo Klaus ging und stand, tauchte sie auf und tröstete, umgarnte und hätschelte ihn. Irgendwann ließ sich Klaus dann auch von ihr einlul-len und sie wurden ein Paar. Karena nahm die Nachricht mit verbissenem Schweigen zur Kenntnis und Gitta konnte nur ahnen, wie es in ihr drin aussah. Karena be-gann krampfhaft sich abzulenken. War sie vorher meist nur Freitag und Samstag ausgegangen, so tat sie es nun fast jeden Tag. Es kam jetzt auch oft vor, daß sie zu Fuß unterwegs waren, da Karena ihren Frust immer öfter in Korea ertränkte und dann nicht mehr Auto fuhr. Wenn Gitta keine Zeit hatte, ging Candi mit und wenn beide keine Zeit hatten, ging Karena auch alleine. Karenas Oma, die gleich nebenan …
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