… und Klaus waren weniger begeistert von diesem Aufent-halt, denn sie hatten eigentlich noch ins Dreary Night gewollt. Karena wußte nachher selber nicht mehr, wie es zum Eklat gekommen war, jedenfalls waren sie und Klaus in eine kleinere Auseinandersetzung geraten, weil er noch in die Disco gehen und sie bei Melinda bleiben wollte. „Ma kann die arm Melinda doch net allein lassa, die bleert (weint) doch d ganz Zeit.“ sagte Karena vor-wurfsvoll und Klaus meinte daraufhin: „Irgendwo seh i s ja ei, aber helfa kannsch ra ja doch net.“ „Nee, aber ma kann se trösta. Wenn se also mit dr schwätzt, sei bitte freundlich zu ihra, ja?“ Klaus lenkte ein, aber eine kleine Verstimmung blieb zurück. Karena war traurig denn dies war ihr erster Streit gewesen. Melinda schien dies be-merkt zu haben und, um die Atmosphäre zu lockern und ihre Gäste zu behalten, setzte sie sich erst mal zu Karena hin. Melinda verstand es gut, die verschiedenen Charak-tere zu unterhalten, indem sie deren Hobbies und Inte-ressen aus ihnen herauskitzelte. Dann tat sie so, als inte-ressiere sie sich sehr dafür, obwohl sie meist recht herz-lich wenig Ahnung vom jeweiligen Metier hatte. Das Ge-spräch, welches sie nun mit Karena führte, war ein gutes Beispiel dafür. Melinda hatte ihr einen Drink hingestellt, da fragte sie auch schon: „Du, i hab doch zwoi Katza.“ Karena nickte, sie hatte die beiden Stubentiger vorher schon gesehen. „Also, s send a Weible ond a Männle ond boide scho über a Jahr alt. Sag amaul, warom kriagat dia denn koine Junge?! I hätt so gern Katzababies.“ Karena erhob sich, schnappte sich die beiden Tiere und besah sie sich unter Streicheleinheiten genauer; dann erklärte sie grinsend der stolzen Besitzerin: „Melinda, d Kätzin hat eindeutig zwei Eier z viel. Die wird gwiß keine Junge kriega!“ Da die anderen Gäste auch gelauscht hatten, entstand ein allgemeines Gegrinse und Gelächter und die Laune begann sich merklich zu heben. Melinda setzte ihre Unterhaltungskünste jetzt bei Micki ein, mit dem sie sich über Musik unterhielt, wovon sie zum Glück etwas mehr Ahnung hatte, als von der Katzenzucht. Als sie al-lerdings Micki fragte: „Oh, wie heißt denn nomaul des neue Lied von eurer befreundeten Band?“ stand das nächste Fettnäpfchen schon bereit. Karena wusste von Melindas `tollem`Englisch und wartete mit spitzbübi-schem Grinsen auf ihren Einsatz. Micki erklärte: „Des Lied, wo du meinsch, heißt `the emerald eye`“ …
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