Ein seltsamer Anruf
Der Freitagabend brach an und halbwegs gutgelaunt machte Karena sich auf den Weg zu Gitta. Sie war eben dort eingetroffen, als deren Telefon klingelte. Gitta mel-dete sich nach dem zweiten Läuten, machte ein langes Gesicht und legte gleich wieder auf. „Was war denn des?“ fragte Karena mit einem fragenden Blick auf das Telefon. Gitta erzählte relativ gelassen, während sie sich ihre Klamotten zusammensuchte, daß sie schon über längere Zeit immer wieder anonyme Anrufe bekäme. „Des hasch mr ja gar net erzählt.“ Sagte Karena überrascht. „Weil s mr ziemlich wurschd war,“ meinte Gitta, „weil, wer em-mer des au isch, der ruft emmer zu humane Zeita an ond bis jetzt hat r no nia was gsagt.“ Kaum ausgeredet, schrillte das Telefon schon wieder. Gitta legte den Finger an den Mund, um Karena Schweigen zu heißen und er-klärte, bevor sie den Hörer abnahm: „Manchmal hört ma n schnaufa (atmen).“ Gitta hob ab und stellte den Laut-sprecher ihres Apparates an, damit Karena mithören konnte. Tatsächlich hörte man nichts außer leichtem At-men am anderen Ende der Leitung. Plötzlich zuckten beide Mädchen erschrocken zusammen, als sie eine laute und deutliche Stimme hörten, die fordernd sagte: „Zieh di aus ond stell di ans Fenschdr.“ Karena sah, schockiert von dieser unverschämten Forderung, Gitta an, doch die-se war so perplex, daß sie ohne zu zögern und ohne nachzudenken antwortete: „An welches?!“ Karena ließ sich rückwärts vom Bett, auf …
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