… Karenas bekatertem Kopf gelandet und hatte sich in ihrem langen Haar verfangen. Ärgerlich begann sie das lästige Ding herauszuwinden während ihr Blick die vermeintliche Schußrichtung zurückverfolgte. Schließlich blieben ihre Augen in den Wipfeln eines Tan-nenbaumes hängen und sie sah in die wütend glänzen-den Knopfaugen eines Eichhörnchens, das mit lautem Gezeter den nächsten Tannenzapfen warf. Diesmal traf er wieder das Auto. Das ergab dann das Geräusch, wel-ches Karena geweckt hatte: Dong – der Aufprall und klack-klack-klack – das Abrollen über das Heck des Wa-gens. Karena mußte – trotz Kopfweh – grinsen und meinte: „Ja, ja! Mr verschwindat ja glei.“ Die Unruhe im Schlafgemach hatte endlich auch Candi geweckt und sich reckend und streckend fragte sie etwas unwirsch: „Was gat denn hier ab?“ Als Karena jedoch stumm lächelnd aus dem Fenster zum „Bombenattentäter“ deutete, bes-serte sich auch Candies Laune schlagartig. „So, was macha mr denn jetzt mit m anbrochena Tag?“ Gähnte sie Karena an. „Null Ahnung, wie wär`s mit Frühschdück?“ „Gute Idee, aber gangad mr zu mir. Paul wird sich scho Sorga gmacht han, obwohl i gestern ja no angrufa hab.“ Wenig später saßen sie bei einem äußerst verspäteten Frühstück – es war schon 12.30 Uhr. Karena spürte im-mer noch diese verdammte Unruhe in sich. Sie konnte einfach daß Bild von Melinda und Klaus nicht vergessen, die engumschlungen den Schuppen verließen. Sie konnte auch nicht vergessen, was Melinda über ihren „Zustand“ gesagt hatte. Auch wenn sie sich 100 mal einredete, daß dies wieder mal nur eine von Melindas Erfindungen war, ein Rest an Zweifel blieb doch immer in ihrem Kopf. Paul war gar nicht zuhause gewesen. Candi hatte einen Zettel vorgefunden, daß er heute ausnahmsweise eine Probe mit seiner Band hätte und erst später am Abend zurück-kommen würde. Paul spielte nämlich Klavier in einer Jazzband. Auf gewisse Art war Candi ein wenig erleich-tert, denn so konnte sie sich um ihre Freundin kümmern die, wenn sie sich unbeobachtet fühlte wie gerade jetzt, einen so verzweifelten Ausdruck in den Augen hatte. Sie tat Candi sehr leid, denn auch sie wußte, was Herz-schmerz bedeutete.
Nacktbad mit frivolen Folgen
Plötzlich kam ihr eine Idee. „Karena, wie wärs denn, wenn mr nach Roth ins Rockcafe fahra tätat?“ Karena überlegte kurz. Im Rockcafe waren sie erst einmal gewe-sen; Micki hatte sie dorthin mitgenommen und …
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