… und auf andere Gedanken zu bringen und bald standen sie Arm in Arm und munter plaudernd an der Theke. Was Karena entging, war Melindas Blick, der durchdringend auf ihren Rücken gerichtet war. Gitta al-lerdings hatte ihn wohl bemerkt und konnte Melinda auch ansehen, daß sich die Gedanken hinter ihrer Stirn überschlugen. Was brütete diese Frau denn jetzt schon wieder aus? Als Melinda sich nach einer Weile ganz un-auffällig entfernte, machte Gitta Candi ein Zeichen und folgte ihr ebenso unauffällig. Melinda ging schnurstracks zum an der Wand befestigten Telefon und wählte eilig eine Nummer. Da Gitta sich ja nicht einfach hinter sie stellen konnte ging sie, so langsam es möglich war ohne aufzufallen, an Melindas Rücken vorüber und versuchte, so viel wie es ging von ihren Worten aufzuschnappen. Dies war bei der lauten Musik und der Geräuschkulisse natürlich so gut wie unmöglich. Das einzige, was sie im Endeffekt mitbekam war, daß sie mit Klaus telefonierte. Gitta überlegte, ob sie Karena Bescheid geben sollte, ließ es aber mit einem Blick auf die beiden entspannten Ge-stalten an der Bar wohlweislich bleiben. Vorerst konnte sie sowieso nichts unternehmen. Sie mußte erst einmal abwarten, was Melinda wieder eingefädelt hatte. Solange konnte sie nur eines tun: in ihrer Nähe bleiben und auf-passen. Also drückte sie sich möglichst unauffällig in Me-lindas Umkreis herum und unterhielt sich mit allen mög-lichen Leuten. Keine halbe Stunde später schien Punkt 1 von Melindas Plan im Schuppen einzutreffen: Klaus. Als Melinda ihn erblickte, raste sie auch gleich auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. Danach zog sie ihn an die Bar und zwar an eine Stelle, von wo aus er Karena und Timo beim besten Willen nicht übersehen konnte, diese aber ihn nicht im Blick hatten. Dabei handelte es sich anscheinend um Punkt 2 des Plans, denn Klaus` Gesicht spiegelte Wut und Enttäuschung wieder, als er das Paar erblickte, wel-ches so scheinbar harmonisch und sehr eng aneinander-geschmiegt an der Theke lehnte. Gitta schlich sich wieder ganz in der Nähe ein und hörte Melindas Stimme sagen: „Siehsch, i hab dir ja gsagt, daß se no an ihrem Ex hängt. Für die warsch doch blos a Notnagel. Bei ihr hasch so-wieso nie ernsthaft a Chance ghabt ond unsre Umar-mung in dr Küche war ihr bloß a willkommener Vorwand um di abzschiaßa. Wenn se dir des mit mir je verzieha hätt, wärsch doch emmer blos d zweite Wahl gwesa.“ Git-ta sah, wie sich Klaus` …
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