… nahm ihr Gesicht rote Leuchtfarbe an. Es dauerte noch eine Weile bis alle Gespräche verstummten und die Gäste nacheinander einschliefen. Karena hatte eine unruhige „Nacht“ (kann man nicht so sagen, die Nacht war ja so gut wie vorbei) und wälzte sich schlaflos von einer Seite auf die andere. Das einzige Mal, als sie dem Einschlafen nahe war, wur-de sie durch ein lautes Rumpeln aufgeschreckt. Sie schaltete die Nachttischlampe ein und sah in deren ge-dämpften Licht – Micki, der eine halb umgestürzte Stehlampe umarmte. Anscheinend hatte der Gute etwas mehr Alk erwischt, als ihm guttat, denn er stellte mit ziemlicher Eile die Lampe wieder hin und riß das nächst-liegende Fenster auf. Zuerst rülpste er wie ein Hirsch, dann kam anscheinend das vorher genossene Material wieder heraus, denn Karena hörte mitleiderregendes Würgen. Nach einer Weile wagte sie zu fragen: „Wär s Klo net bequemer gwesa?“ Eine etwas heißere Stimme antwortete: „Noe! hier draußa isch s viel romantischer. Dia viele Stern, d gut Luft .....“ Karena verbiß sich einen Kommentar, musste trotz aller Widrigkeiten grinsen und dachte sich: „Jedem das seine.“ Ihr kam es jedenfalls beim sich Übergeben weniger auf die idyllische Umge-bung an. Sie drehte sich um, löschte das Licht und ver-suchte, doch noch ein wenig Schlaf zu ergattern.
Außergewöhnliches Menu
Schließlich erhob sie sich schon gegen 11 Uhr früh wieder und beschloß, für die anderen etwas zu essen zu kochen. Sie warf einen Blick in den Kühlschrank und richtete alles her, um Spaghetti mit Hackfleischsoße zu machen. Als die Soße schon brodelte und das Spaghettiwasser kochte, fanden sich Gitta und Candi in der winzigen Küche ein. Micki schnarchte noch in sein Kissen. Karena war noch recht übermüdet und an diesem Morgen einfach noch zu faul gewesen ihre obligatorischen Kontaktlinsen einzu-bauen, so griff sie halb blind in den Küchenschrank. Candi und Gitta saßen an dem kleinen Klapptisch und unterhielten sich. Karena zog, wie sie vermutete, die Spaghetti aus dem Schrank und schüttete sie aus der Packung in das kochende Wasser. Nach ein paar Minuten rührte sie um und – oh Wunder – die Spaghetti standen immer noch aufrecht wie die Stacheln eines Igels. Etwas entnervt klopfte Karena mit der Handfläche von oben auf die Dinger um sie unter Wasser zu kriegen und stieß umgehend einen erschrockenen Schrei gefolgt von einem Fluch aus: „Aua! Miste auf der Piste! Gitta, …
◄ zurück blättern Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
27 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!