Wie war ich eigentlich an sie geraten? Ich hatte nie etwas mit solchen Leuten zutun. Sie hatten mich einfach angesprochen, als ich allein im Pausenraum stand. Sie meinten, dass ich jemanden bräuchte zu dem ich gehören konnte; eine Art Familie. Ich fand das nicht schlecht und sie waren ja auch sehr nett, anfangs. Aber dann ist alles irgendwie aus den Rudern gelaufen und jetzt stehe ich da wo ich bin, und zwar tief in der Tinte...
Es war mittlerweile spät abends und ich nahm mir vor nicht weiter darüber nachzudenken, sondern lieber schlafen zu gehen.
Kapitel 6
?Warum sitze ich eigentlich hier? Ich habe keine Probleme, da können sie soviel reden, wie sie wollen!?, fuhr ich meine Therapeutin an. Dieses Gerde von ihr ging mir echt auf die Nerven. Sie sprach immer langsam und mit einer Ruhe, die einen wahnsinnig machte. Ich verstand wirklich nicht, was ich dort sollte, schließlich hatte ich mich doch so ziemlich unter Kontrolle. Ich konnte immer so Handeln, wie ich es wollte, aber das schien die Psychotussi nicht zu verstehen. Stattdessen redete sie Stunde um Stunde auf mich ein, so dass ich hinterher mehr Wut verspürte als vor der Sitzung. Meine Mutter bezahlte eine Menge dafür und ich konnte sie einfach nicht davon überzeugen, dass es herausgeschmissenes Geld war. Und so saß ich Woche für Woche auf dem bequemen Ledersessel und sollte alle meine Wehwehchen erzählen. Das einzige, was ich dort tat war die Uhr zu beobachten und mich zu freuen, wenn die Zeit vorbei war. Dann fühlte ich mich so etwas von erleichtert, dass ich hätte Bäume ausreißen können.
Auch heute war es wieder so und als ich mich auf den Weg nach Hause machte, traute ich meinen Augen kaum. Überall waren Leute, die bei der Sache dabei gewesen waren und mich angrinsten. Was war bloß los? Ein heißer Blitz an Zorn durchfuhr mich und ich wünschte mich in meine Sitzung zurück. Ich spürte wie es in meinen Schultern bekann zu kribbeln. Das hatte ich jedes mal, wenn die Wut in mir hochstieg. Es war als wollte sie meine Hände kontrollieren und alle meine Muskeln spannten sich dann an.
Ich begann schneller zu laufen, aber ich spürte noch immer die Blicke im Nacken und am liebsten hätte ich sie alle …
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