Das Unkontrollierbare
Am nächsten Morgen sah dann alles schon wieder anders aus. Als ich nach unten in die Küche ging, erwartete mich dort meine Mutter mit einem Berg Pfannkuchen. Diese waren mein Leibgericht. Ich setzte mich zu ihr an unseren Küchentisch und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Wiedereinmal fiel mir auf, dass dort nichts zusammenpasste. Weder unser großer Marmorküchentisch zu den roten Wandschränken, noch zu der gelben Spülmaschine oder den blauen Fenstern. Alles sah aus, als ob jemand blind irgendwelche Farben ausgewählt hatte. Meiner Mutter aber gefiel es und so wollte ich mich auch nicht einmischen.
Ich überlegte einen Moment, ob ich ihr von den Geschehnissen am vorherigen Tag erzählen sollte, aber ich ließ es lieber, da ich schließlich schon alt genug war, um mit solchen Problemen selbst fertig zu werden.
Ich aß meine Pfannkuchen und trank meine Milch und als ich aufgegessenen hatte, erklärte meine Mutter mir, dass sie noch unbedingt ein paar Dinge in der Nachbarstadt einkaufen musste. Das passte mir sehr gut, da ich dann meine Freundin ungestört anrufen konnte, um sie um Rat zu fragen.
Kapitel 2
Ich lag auf meinem Bett, den Telefonhörer am Ohr, und fluchte laut. Aus dem Telefon hörte man nur eine Stimme die sagte, dass ich mich beruhigen sollte, aber das ging einfach nicht. Zu sehr hatte ich mich diesmal blamiert, zu sehr hatten sie gelacht und zu sehr kochte die Wut in mir. Sie fuhr durch alle meine Gliedmaßen und ich fühlte mich, als würde ich im nächsten Augenblick implodieren..
?Jetzt bleib mal ruhig!?, kam aus dem Telefon und erst jetzt merkte ich, dass ich begonnen hatte schwer zu atmen. Als ob man einen Schalter umgelegt hatte, wich die Wut wieder und ich antwortete: ? Ja, du hast recht. Aber sag mir, was ich tun soll!? Sie halten mich alle für einen Feigling und du weißt wie ich das hasse.? Es stimmte wirklich. Ich war nicht besonders mutig, aber feige sollte mich keiner nennen.
Wir waren vor ein paar Monaten hierher gezogen und ich kannte noch …
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