Sein Atem ging rasend, als er über die Wandung des Ballonkorbs stieg. „Du bist verletzt, Benjamin!“ -
Doch Benjamin war noch nicht in der Lage, Worte zu formen. Lena konnte in der Dunkelheit kaum etwas erkennen, doch das Licht des einzelnen Strahlers genügte, um wenigstens die riesigen Flecken auf seinem Hemd zu zeigen. Sein Gesicht war schweißnass und wies Blutspritzer auf. Ihr Blick wanderte weiter über Hände und Hose. „Was zum Teufel war da los?“ -
Ben keuchte, zog sie an sich, bis sich ihr Kopf an seinen Hals schmiegte. „Das möchtest du gar nicht wissen, Lena. Ganz bestimmt nicht!“ -
...
Part #08 - Tango Adrenalino
„So, es kann los gehen“, rief Joe vom anderen Ende der Seilhalterung herüber und setzte sich in Bewegung. Tobendes Gepolter aus der Werkstatt unterbrach seinen Lauf. Jetzt aber schnell! Behänd schwang er sich über die Korbbrüstung und begann, die Halteseile zu lösen. Ein Ruck ging durch den Korb und Lena hielt den Atem an. Was spielte es jetzt schon für eine Rolle, ob sie Höhenangst hatte oder nicht.
Dann begann sich der Korb schräg zu neigen und Joe fluchte. „Mein Gott, wer hat denn hier die Halteknoten gemacht?“ Er fummelte weiter daran herum. Den lauten Geräuschen aus der Werkstadt folgte ein Poltern, als Bens provisorische Werkbankbarrikade zu Boden kippte.
Lena schob Joe zur Seite. Sie hob ihre Axt, holte aus und schlug zu. Die Klinge raste herab, zerschnitt das Seil und krachte fast ungebremst gegen die Unterkante des Korbs, so dass die Schneide zwischen ihren Füßen im Inneren wieder heraus kam. „Uuups?“ Dabei war Lena froh, dass ihr das Gerät nicht sofort aus der Hand geflogen war. Es gab einen weiteren Ruck, der ihr beinahe das Gleichgewicht raubte und danach befanden sie sich endlich in der Luft.
Mit einem lauten „Klonk“ schlug die Axt auf dem betonierten Hinterhofboden auf. Lena blickte ihr nach. Bald würde es da unten nur so von schwarzen Silhouetten wimmeln, was würde dann wohl mit ihrer sorgfältig blau angestrichenen Axt geschehen? Bei dem Gedanken drehte sich ihr der Magen um. Vielleicht war es auch das Gefühl der zunehmenden Höhe. Erschöpft sank sie auf den Boden des Korbes. Hatten sie es endlich geschafft? Ihre Hüfte schmerzte und ihr Schädel brummte, als wäre eine Herde Elefanten darüber hinweg gerannt.
Der Heißluftbrenner neben ihr donnerte unaufhörlich. …
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