… mit Lucia zu plaudern, und ich wollte zudem mal sehen, ob der smarte Second-Chief Jericho wohl Zeit hätte, nun seinen erwähnten Kaffee mit mir zu trinken. Zwar hatte ich kürzlich erst eine große Schale getrunken, aber an Kaffee konnte ich nie genug kriegen. Ich spazierte also in Sektion 1/8 mitten in die Kommandozentrale hinein und erkundigte mich, wo er denn zu finden wäre. Mit der Plakette, die uns Chief Winston am Tag unserer Ankunft überreicht hatte, kam ich problemlos überall hin. In der Flugkontrolle über dem Landedeck verwies man mich nach Sektion 1/9, wo Jericho sein Büro hatte. Ich marschierte einen umständlich weiten Weg zu einer Treppe, die auf Ebene 9 hinabführte. Das große Flugfeld, das zwischen Ebene 8 und 9 hindurch verlief, hatte ich damit umgangen. Bald stieß ich auch schon auf Jerichos Büro, aber leider hielt er sich dort nicht auf. Eine nicht uniformierte Mitarbeiterin meinte, ich sollte es mal bei
Doktor Bourke versuchen. Also stieg ich zwei weitere Ebenen hinab. Hier sah alles sehr steril aus: Weiße Wände, weiße oder silberne Türen - und alle waren verschlossen. In den Korridoren begegnete mir keine Menschenseele. Auch meine Schritte hallten kaum wieder auf dem grauweißen Parkett-Boden. Doch schon bald hörte ich Stimmen aus einem Zimmer am Ende eines Ganges. Ich spazierte unbekümmert weiter und bald verstand ich auch die Worte, die da gesprochen wurden. Eine der Stimmen erkannte ich ganz eindeutig als jene charmante von Second-Chief Blake Jericho: ?Na, siehst du??, sprach er. ?Sie haben den Mörder geschnappt und der hat ein eindeutiges Geständnis abgelegt. Es ist alles wie es sein sollte.?
?Trotzdem war es nicht recht, Blake.?, sprach eine andere Stimme. ?Wir machen so was nie wieder, hast du verstanden? Du hättest dich auch auf andere Weise rächen können! Und in Zukunft wirst du das auch müssen!?
?Keine Rache, Morris, wäre so befriedigend wie diese gewesen. Ich meine, sie war geschockt! Traumatisiert! Sie wiegte sich schon in Sicherheit, und hat dann doch entsetzt erkennen müssen, dass sie dem Tod nur kurz von der Schippe gesprungen war! Das Gesicht dieser Schlampe, als ich langsam zugedrückt habe, werde ich nie vergessen!?
Und dann tat ich das Blödeste, was man als unbewaffneter Detektiv in diesem Moment tun konnte: Ich trat zu den beiden hinein: ?So war das also.?, sagte ich. ?Terry war noch gar nicht tot, als sie in 5/5 gefunden wurde.?
Die zwei sahen mich erschrocken …
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